Kinderärzte in Hamm schauen gelassen auf Corona-Impfstoff für Kinder

Die Kinderärzte in Hamm wollen zuerst die vorerkrankten Kinder, wie Chroniker, impfen. Sie warnen davor, Druck auf die Kinder zu machen, sich impfen zu lassen. Eine Impfpflicht für Lehrer und Erzieher würden sie wichtiger finden.

© Symbolbild/Pixabay

Die Kinderärzte in Hamm sehen den Corona-Impfstoff für Kinder grundsätzlich positiv. Bei vielen Kinderärzten in Hamm haben Eltern in den letzten Wochen auch schon nachgefragt, sagt Kinderarzt Johannes Jeßberger. Hendrik Staender, der Sprecher der Hammer Kinderärzte, sieht der Zulassung hoffnungsvoll entgegen. Die Impfung werde einige besorgte Familien entlasten, vor allem, wenn sie Risikokinder, wie Chroniker oder Trisonomie-Kinder, haben, ist er sich sicher. Die wollen die Hammer Kinderärzte als Erste impfen. Darauf hat sich das Netzwerk päd regio geeinigt. Problematisch sei für die Ärzte, dass man mehr über den Impfstoff wisse, als über die Corona-Krankheit bei Kindern, sagt Jeßberger.

Kein Ansturm auf Kinderärzte in Hamm erwartet

Wichtig ist ihnen auch: Man dürfe keinen Druck auf die Kinder machen, sich impfen zu lassen. Die Kinderärzte in Hamm sind zuversichtlich, dass sich Biontech bei Kinder problemlos verimpfen lasse. Am 20. Dezember soll der Impfstoff für Kinder raus kommen. Kinderarzt Staender rechnet aber damit, dass die ersten Kinder in Hamm erst Anfang Januar ihre Impfung bekommen. Die Kinderimpfungen würden sich nach Staenders Einschätzung kaum auf die Bekämpfung der Infektionswellen auswirken. Das liege daran, dass die Gruppe nur sehr klein sei und vermutlich nur etwa jedes fünfte Kind die Impfung bekomme. Er erwarte keinen großen Ansturm auf seine Praxis, sagt Staender.

Kinderärzte in Hamm: Erwachsene verbreiten das Virus eher

Man müsse jetzt aufpassen, dass es keine Scheindiskussion gebe, sagt Kinderarzt Staender. Nur weil Kinder sich bald impfen lassen können, dürften sich die Erwachsenen nicht zurücklehnen. Vor allem die, die sich nicht impfen lassen wollen, betont Staender. Kinder würden das Virus nur sehr selten auf Erwachsene übertragen, sagt Kinderarzt Jeßberger. Erwachsene seien die, die das Virus reintragen. Viel wichtiger finden die Hammer Kinderärzte aber eine Impfpflicht für Lehrer und Erzieher. Für die Kinderärzte ist auch ganz klar, dass Schulen und Kitas unbedingt aufbleiben sollen.

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