
Klage gegen Abtreibungsverbot in Hamm
Ein Arzt aus Lippstadt klagt weiter vor dem Hammer Arbeitsgericht auf sein Recht, in medizinisch begründeten Fällen Abtreibungen vornehmen zu dürfen. Unterstützung erhält er aktuell durch eine Petition.
Veröffentlicht: Dienstag, 15.07.2025 12:18
Petition und Demo im August
Prof. Dr. Joachim Volz, Chefarzt aus Lippstadt, setzt sich weiter auch öffentlichkeitswirksam für sein Recht ein, medizinisch notwendige Abtreibungen durchzuführen. Zum Beispiel, wenn klar ist, dass ein ungeborenes Kind nach der Geburt nicht lebensfähig wäre. Volz muss sich nach der Fusion von zwei Krankenhäusern an das katholische Arbeitsrecht halten, das im übrigen auch in der Barbara-Klinik in Hamm gilt. Für die katholische Kirche ist Schwangerschaftsabbruch nach wie vor Mord. Eine Ausnahme gilt nur, wenn das Leben der werdenden Mutter in Gefahr ist. Für Volz ist diese Regelung nicht akzeptabel. Er klagt deshalb vor dem Hammer Arbeitsgericht.
"Mein Ziel ist es, das Ganze prinzipiell zu klären, ob so eine frauenverachtende, verknöcherte, alte Ideologie noch Bestand haben kann in unserem Land" Prof.Dr. Joachim Volz
Um auf die Problematik aufmerksam zu machen, hat Volz auch eine Petition gestartet, die schon über 32.000 Unterschriften (Stand: 15. Juli 2025) gesammelt hat. Unterstützer planen zudem eine Demonstration am 8. August 2025, dem nächsten Gerichtstermin. Start ist um 9:30 Uhr am Evangelischen Krankenhaus. Aus organisatorischen Gründen findet die nächste Verhandlung in Lippstadt statt, also sogenannter "Gerichtstag". Das ist ein Termin, an dem ein Arbeitsgericht an einem anderen Ort als dem Hauptsitz Verhandlungen durchführt, um die Erreichbarkeit für Interessierte zu verbessern.
Autorin: Ute Hien