Lage im Hammer Handwerk bleibt durchwachsen

Die Handwerksbetriebe bei uns in Hamm sind vorsichtig zuversichtlich. Zwar sei die allgemeine Zufriedenheit im Handwerk weiter gesunken, für die Zukunft seien die Betriebe aber wieder hoffnungsvoller. Das hat eine Sonderumfrage der Handwerkskammer Dortmund ergeben, die auch für Hamm zuständig ist.

© HWK Dortmund

Lage im Handwerk sehr unterschiedlich

Zurzeit leidet vor allem das personenbezogene Gewerbe, also Friseure oder auch Kosmetikstudios. Nur 48 Prozent der Befragten sind noch mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Allerdings habe es sogar im harten Lockdown einige Neuanmeldungen gegeben, so die Handwerkskammer. Anders sieht es im Bausektor aus, hier wurden im Frühjahr 2021 kaum Einbrüche verzeichnet.

Materialien zurzeit teurer

Aktuell sei die Lage aber auch dort angespannt, denn viele Materialien seien gerade nicht lieferbar und wesentlich teurer geworden (teils um bis zu 40 Prozent innerhalb weniger Tage). Das sorge für steigende Preise und Lieferengpässe, viele Aufträge könnten nicht wie geplant bearbeitet werden. Kunden sollten sich daher unbedingt rechtzeitig an ihren Handwerker wenden, empfiehlt Kammerpräsident Berthold Schröder.

Er geht davon aus, dass die Betriebe in Zukunft verstärkt mit sogenannten Preisgleitklauseln arbeiten. Damit behalten sie sich vor, bei steigenden Einkaufspreisen auch die Preise für ihre Kunden entsprechend anzupassen. Entspannen könnte sich die Situation im Handwerk laut Schröder vor allem, wenn die Mehrheit der Beschäftigten im Handwerk gegen Corona geimpft sei. Das sei hoffentlich bald der Fall.

Ausbildungssituation trotz Corona gut

Die Ausbildungssituation in den Hammer Handwerksbetrieben ist trotz Corona gut, heißt es von der HWK. Viele Betriebe wollten weiterhin ausbilden, auch wenn es schwieriger geworden sei, an passende Azubis zu kommen. Denn wegen der Pandemie konnten nur vereinzelt Praktika im Handwerk stattfinden. Das hat es den Betrieben erschwert, erste Kontakte zu knüpfen.

Trotzdem sei die Ausbildungsbereitschaft nach wie vor hoch, knapp zehn Prozent der befragten Betriebe wollen ihre Angebote sogar ausweiten, so die Handwerkskammer. Besonders Frauen rückten bei der Gewinnung von Nachwuchs immer stärker in den Fokus der Unternehmen. Fachkräfte würden nach wie vor stark gesucht. Nur jeder zehnte Betrieb gab an, dass er wegen Corona zur Zeit gar nicht ausbilden könne. Aktuell gibt es noch 1044 freie Lehrstellen im Kammerbezirk Dortmund.

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