Landesarbeitsgericht und Arbeitsgericht Hamm ziehen ins Medienhaus

Die Gerichte sollen 2028 an den neuen Standort in der Innenstadt umziehen. Das hat Folgen für den Westfälischen Anzeiger und Lippewelle.

Das Medienhaus in der Hammer Innenstadt.
© Radio Lippewelle Hamm

Landesarbeitsgericht und Arbeitsgericht Hamm planen Umzug für 2028

Lange haben Arbeitsgericht Hamm und Landesarbeitsgericht nach einem neuen Standort gesucht, jetzt steht er fest. Beide Gerichte ziehen in das Medienhaus an der Gutenbergstraße. Dort sitzen aktuell Justiz-IT, der Westfälischer Anzeiger und Lippewelle. Noch sitzen Landesgericht und Arbeitsgericht Hamm an der Marker Allee. Das Gebäude ist aber in die Jahre gekommen, kaputt und nicht barrierefrei.

Radio und Zeitung in Hamm ziehen um

Das Landesarbeitsgericht hat 66 Mitarbeiter, dort arbeiten regelmäßig 18 Richter. Dazu kommen zwölf Beschäftigte des Arbeitsgerichts Hamm, darunter vier Richter. Der Umzug soll Mitte 2028 beginnen. Für die Lippewelle und den Westfälischen Anzeiger heißt das, dass sie aus dem Medienhaus ausziehen. Das wird aber wohl nicht vor 2026 passieren. Hier lest ihr den ganzen Artikel.

MdL Justus Moor kritisiert die Umzugspläne des Landes

Der Hammer Landtagsabgeordnete Justus Moor, SPD, kritisiert die Landesregierung wegen der Umzugspläne des LAG. Unter dem Titel "Eine ewige Ruine droht" hat er dazu am 11.10. eine Pressemitteilung veröffentlicht. Wir veröffentlichen den Text im Wortlaut:


"Das Landesarbeitsgericht (LAG) und das Arbeitsgericht Hamm sollen künftig in das Gebäude des Westfälischen Anzeigers und von Radio Lippe Welle umziehen. Die Zukunft des denkmalgeschützten Gebäudes an der Marker Allee ist jedoch mehr als ungewiss. Eine ewige Ruine an der Marker Allee droht.

Seit heute ist bekannt: Das LAG und das Arbeitsgericht Hamm haben einen langfristigen Mietvertrag für die Nutzung des Redaktionsgebäudes mit dem Verlag abgeschlossen. „Die schwarz-grüne Landesregierung begeht damit einen großen Fehler. Sie hätten ohne Probleme das bestehende Gebäude an der Marker Allee sanieren und den Mitarbeiter:innen und Richter:innen gute Arbeitsbedingungen ermöglichen können. Stattdessen lassen sie das Gebäude weiter verkommen und verursachen so einen Leerstand in bester Lage,“ ist der Hammer Landtagsabgeordnete Justus Moor schwer enttäuscht über die Verweigerungshaltung des Landes.Erschwerend kommt hinzu, dass das Land NRW selbst (Obere Denkmalbehörde), das Gebäude im Jahr 2022 unter Denkmalschutz gestellt hat. Das Gebäude gehört dem Land NRW (Bau- und Liegenschaftsbetrieb) und das Land NRW war bisher selbst Mieter (Justizministerium) im eigenen Gebäude. „Das ist an Absurdität kaum zu überbieten,“ fasst Moor zusammen. „Seit Jahren sind die schlechten Zustände bekannt, aber einer Lösung hat sich die Landesregierung verweigert. Jetzt zahlt das Land also lieber langfristig Miete an den Westfälischen Anzeiger, statt im eigenen Besitztum zu bleiben. Das ist so, als würde man aus seinem Eigenheim ausziehen, weil die Rohre kaputt sind und zieht dann in eine Mietwohnung – doch das Haus und seine Kosten behält man weiter. Wie bekloppt ist das denn?“ Seit Monaten wurden Gespräche geführt, um eine Lösung zu finden – selbst auf der Ebene mehrerer Landesminister. Das man nun einen Schritt geht ohne überhaupt eine Idee für die Zukunft des Gebäudes in Hamm zu haben ist aus Sicht des Hammer Abgeordneten unverantwortlich.Denn ein Abriss ist aufgrund des Denkmalschutzes ausgeschlossen, ein Verkauf in andere Hände mit dem aufgelaufenen Sanierungsbedarf und den denkmal-pflegerischen Auflagen äußerst unrealistisch.Justus Moor ist sehr besorgt: „Der realistischste Fall ist aktuell, dass wir auf Jahrzehnte eine riesige Ruine an der Marker Allee mit Blick auf den Burghügel haben werden. Wissentlich verursacht durch die schwarz-grüne Landesregierung. Das ist inakzeptabel.“ Justus Moor fordert das Land auf, nun Auskunft über die Verhinderung einer Ruine, eine mögliche Nachnutzung und Pläne für eine Sanierung vorzulegen. „Ich bleibe dadran und erwarte Antworten. Die Marker Allee mag für die Minister in Düsseldorf weit weg sein – für uns in Hamm ist sie das nicht.“

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