Mega-Streik am Montag: ÖPNV in Hamm betroffen

Pendler und Reisende in ganz Deutschland müssen sich am Montag auf große Einschränkungen im Verkehr einstellen: und zwar bei der Bahn, im Luft- und Nahverkehr sowie auf Wasserstraßen.

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Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG haben sich jetzt zusammengetan. Sie wollen am Montag den Großteil des öffentlichen Verkehrs lahmlegen - bundesweit. Bedeutet: Am Montag fliegt, rollt und fährt so gut wie Nichts. Außer eure eigenen Autos. Hier sind die Auswirkungen in der Übersicht.

  • Bahn: Die Deutsche Bahn stellt ihren Fernverkehr am Montag komplett ein. Ihr könnt aber zumindest eure Tickets für Montag und auch Dienstag kostenlos stornieren oder flexibel umbuchen. Und auch bei den Regional- und S-Bahnen wird am Montag das Allermeiste ausfallen.
  • Nahverkehr: Der ÖPNV soll flächendeckend bestreikt werden - es fahren also keine Busse und Bahnen. Bei uns in Hamm betrifft das die Busse der Stadtwerke. Sie bleiben am Montag im Depot. Neben NRW wird auch der ÖPNV in Hessen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern bestreikt. Von Hamm gibt es einen Busnotverkehr nach Düsseldorf oder Wuppertal.
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  • Flugverkehr: Auch Flugreisende werden Probleme haben, ihr Ziel zu erreichen. In NRW sind Beschäftigte an den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund zum Streik aufgerufen. Der Flughafen Köln/Bonn kündigte am Donnerstagabend an, dass am Montag entsprechend mit einer großen Anzahl an Flugausfällen zu rechnen sei. Die Streiks sollen da um 22 Uhr beginnen und 24 Stunden andauern, in Teilbereichen enden sie sogar erst am frühen Dienstagmorgen. Am Frankfurter Flughafen findet kein regulärer Passagierverkehr statt, teilte die Betreibergesellschaft Fraport mit. Der Flughafen München stellt am Sonntag und Montag den Passagier- und Frachtverkehr ein.
  • Autobahngesellschaft: Auch die Autobahngesellschaft soll bestreikt werden, genau wie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung. In Hamburg wird am Montag der Elbtunnel nicht befahrbar sein. In NRW sollen die Tunnel für den Autoverkehr offen sein.
  • Häfen und Schleusen: Auch die Beschäftigten an kommunalen Häfen und Schleusen etwa in Duisburg, Minden und im Münsterland sind zum Streik aufgerufen.

Die Stadtverwaltung, insbesondere der ASH in Hamm, wird von dem Streik am Montag nicht betroffen sein. Müllabfuhr und Stadtreinigung finden im regulären Rahmen statt.

Wo stehen die Verhandlungen bei der Bahn und im Öffentlichen Dienst?

Verhandlungen bei der Bahn (EVG)

Die EVG ist Ende Februar in die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn und rund 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen gestartet. Sie fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn. Und bei den höheren Entgelten will sie eine Steigerung um zwölf Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten.

Die Bahn hatte vergangene Woche unter anderem angeboten, die Löhne der rund 180.000 betroffenen Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt fünf Prozent anzuheben sowie Einmalzahlungen von zusammen 2.500 Euro in Aussicht gestellt. Das lehnte die EVG ab. In die nächste Verhandlunsrunde startet sie am kommenden Mittwoch (29. März).

Verhandlungen im öffentlichen Dienst

Im öffentlichen Dienst startet am Montag (27. März) die auf drei Tage angesetzte dritte Verhandlungsrunde für die 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

Die Arbeitgeber bieten bisher aber nur fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro - für die Gewerkschaften "eine Zumutung".

Lippewelle-Streik-Reporterin Simone Niewerth schaut, was (nicht) geht

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