Anzeige
Fußballnationalspielerin Sjoeke Nüsken.
© IMAGO/Sven Sonntag
Teilen: mail

Mehr Mädchen und Frauen spielen Fußball in Hamm

Am Dienstag, 8. Juli, spielt die deutsche Frauen-Nationalmannschaft mit Vizekapitänin Sjoeke Nüsken aus Hamm (Foto) ihr nächstes Spiel. Wie sieht es in Hamm mit Frauenfußball aus?

Veröffentlicht: Montag, 07.07.2025 15:48

Anzeige

Wachsendes Interesse in Hamm

Anzeige

Während die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft bei der Frauenfußball-Europameisterschaft 2025 als einer der klaren Favoriten mitspielt, zeigt sich auch in Hamm: Der Frauen- und Mädchenfußball ist beliebt. Auch durch engagierter Vereine, nachhaltige Jugendarbeit und wachsendes Interesse in den jüngeren Jahrgängen. Zwei Vereine, die diese Entwicklung entscheidend prägen, sind die Hammer SpVg und die SG Bockum-Hövel 2013 e.V.

Anzeige

Hammer SpVg

Anzeige

Bei der Hammer SpVg ist der Frauenfußball fester Bestandteil. Rund 60 Spielerinnen, etwa 40 Mädchen und 20 Frauen, sind zurzeit aktiv. In der Saison 2025/26 nimmt der Verein mit einer Frauenmannschaft und zwei B-Juniorinnen-Teams am Spielbetrieb teil. Zum ersten Mal stellen sie auch in Kooperation mit dem VfL Mark eine B-Juniorinnen-Spielgemeinschaft. Wie viele andere Klubs gab es auch für die SpVg während der Pandemie einen Rückgang an Spielerinnen. Inzwischen steigen die Anmeldezahlen aber wieder.

„Unsere Kapazitäten stoßen im Trainingsbetrieb zunehmend an ihre Grenzen“, heißt es vom Verein.

Grund dafür sei auch, dass die Jugendarbeit des Vereins bereits einige bekannte Fußballspelerinnen hervorgebracht hat. Unter anderem auch Sjoeke Nüsken, die aktuell bei der Frauenfußball-EM als Vize-Kapitänin dabei ist.

Anzeige

SG Bockum-Hövel

Anzeige

„In unserer Abteilung spielen derzeit 138 Mädchen und Frauen“, erzählt Sabine Schwirm, Abteilungsleiterin für Frauen- und Mädchenfußball bei der SG Bockum-Hövel. Die Fusion 2013 zwischen Sportfreunde Bockum, Westfalia Hövel und SV Bockum-Hövel führte zur Erweiterung des Angebots im Mädchenbereich. Aktuell sind sieben Teams in den Altersklassen E1-, E2-, D1-, D2-, C- und B-Juniorinnen sowie eine Frauenmannschaft im Spielbetrieb vertreten.

Anzeige

Vereine aus Hamm freuen sich über Nachwuchs

Anzeige

Seit 2008 nimmt der Verein durchgehend mit mehreren Teams am Ligabetrieb teil. Besonders erfreulich ist laut Schwirm die Entwicklung bei den Jüngsten:„Das Interesse an Mädchenfußball ist vor allem in den unteren Jahrgängen deutlich gewachsen.“

„Das Interesse an Mädchenfußball ist vor allem in den unteren Jahrgängen deutlich gewachsen", Sabine Schwirm, SG Bockum-Hövel

Gründe dafür sieht sie unter anderem in der aktiven Nachwuchsgewinnung. Die SG Bockum-Hövel kooperiere mit mehreren Grundschulen im Stadtteil, bietet Schnuppertrainings und Fußball-AGs an und richte seit sieben Jahren gemeinsam mit lokalen Schulen den Tag des Mädchenfußballs aus. Außerdem betont Schwirm das gestiegene sportliche Niveau:

„Wir sind der einzige Verein im Kreis Unna/Hamm, der die Mädchen konsequent jahrgangsweise einteilt. Das macht unser Training zielgerichteter und effizienter.“ Sabine Schwirm, SG Bockum-Hövel

Anzeige

Hammer SportClub 2008 e.V.

Anzeige

Beim HSC08 sind derzeit rund 75 Mädchen beziehungsweise Frauen aktiv, so Sprecher Alexander Hinkelmann. Zur neuen Saison 2025/2026 wurden drei Juniorinnen- und ein Damen-Team gemeldet. Ein Damen-Team besteht schon seit über 15 Jahren. Juniorinnen wurden ab 2019 nach Corona wieder aufgebaut. Es wurde 2019 mit einem Juniorinnen- und einem Damen-Team gestartet. Mittlerweile sind es drei Juniorinnen-Teams und eine Damenmannschaft. Zum Vergleich: bei den Jungen/Herren gab es 2020 insgesamt 15 Teams, 2025 sind es 17. Großereignisse wie EM oder WM der Frauen-Nationalmannschaft sorgten durchaus für kurzfristige Aufmerksamkeit und Inspiration, so Hinkelmann. Besonders direkt nach dem Turnier bemerke der Verein, dass das Interesse steige.

Anzeige

Wirkung der Nationalmannschaft nicht unterschätzen

Anzeige

Langfristig kämen neue Mädchen aber oft über persönliche Kontakte, z. B. durch Freundinnen, die schon Fußball spielen, betont Hinkelmann. Die Wirkung der Nationalmannschaft sei also eher indirekt, aber nicht zu unterschätzen. Die Akzeptanz des Mädchen- und Frauenfußballs im Verein wachse immer weiter. Ein großes Problem bleibe allerdings die Gewinnung von Trainerinnen und Trainern für den Mädchenbereich – hier stoße man regelmäßig an Grenzen.


Alle befragten Vereine freuen sich über die wachsende mediale Aufmerksamkeit für den Frauenfußball, vor allem rund die EM.

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige