#mehrSegen: Hammer Pfarrer startet Appell für Homosexuelle
Veröffentlicht: Montag, 29.03.2021 13:55
Fast täglich gibt es eine neue Diskussionen rund um die katholische Kirche: ob das zurückgehaltene Missbrauchsgutachten oder das "Nein" des Vatikans zu Segnungen für homosexuelle Paare. Ein Appell aus Hamm unter dem #mehrSegen widerspricht dem deutlich.

2.500 Menschen stellen sich gegen die Abfuhr aus dem Vatikan
Anfang der vergangenen Woche hat der Hammer Pfarrer Bernd Mönkebüscher die Initiative zusammen mit einem Kollegen aus Würzburg, dem Hochschulseelsorger Burkhard Hose, gestartet. Bei der Aktion haben schon über 2.500 Menschen aus der Kirche mitgemacht - also ihren Namen unter den Appell gesetzt. Darunter sind Seelsorger, Pfarr- und Gemeindereferenten, Diakone, Priester und zahlreiche Ordensleute aus allen deutschen Diözesen. Mönkebüscher: "Wir hatten gesagt, wenn wir 100 bis 200 Unterschriften zusammenbekommen, ist das super. Jetzt knacken wir die 2500er-Marke: Das hat uns natürlich gefreut. Und es zeigt, wie richtig das Thema ist."
In dem kurzen Aufruf heißt es u.a.: "Wir werden Menschen, die sich auf eine verbindliche Partnerschaft einlassen, auch in Zukunft begleiten und ihre Beziehung segnen".
Aktion ist keine Kampfansage / Regenbogenfahnen an den Kirchen
Mit der Aktion wollen sich die Organisatoren aber nicht generell gegen die Kirche stellen, sondern einfach zeigen, dass es auch anders geht: "Es geht nicht darum, gegen etwas zu kämpfen, sondern darum, für etwas einzustehen. In diesem Fall für die Menschen, die aus kirchlicher Sicht nicht heiraten dürfen." Das starke Echo sei einmal mehr Beleg für den Leidensdruck innerhalb der Kirche, betonen die Initiatoren.
An vielen Kirchen wehen seit dem vergangenen Wochenende Regenbogenfahnen als Zeichen der Unterstützung, auch hier bei uns in Hamm in Mönkebüschers Gemeinden.
Rund 2600 Unterschriften sind am Ende zusammen gekommen - die hat das Bündnis am Samstag an Vertreter der Bischofskonferenz in Bonn übergeben. Mönkebüscher ist sicher, dass damit noch mehr in Bewegung kommt: "Viele Teile der Kirche in Deutschland verstehen sich anders. Sie akzeptieren dieses 'Nein' aus Rom nicht. Im Grunde verliert Rom damit ein Stück an Nähe und Glaubwürdigkeit."