Mehrweg-Angebotspflicht: Start in Hamm läuft schleppend

Mehr Sport treiben, gesünder essen oder mehr auf die Umwelt achten. Das sind klassische Vorsätze fürs neue Jahr. Und zumindest beim letzten Punkt will die Bundesregierung jetzt ein bisschen nachhelfen: mit der Mehrweg-Angebotspflicht. In Hamm läuft es aber noch nicht so rund.

Ein Imbiss-Mitarbeiter verpackt eine Bestellung.
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Was ist die Mehrweg-Angebotspflicht?

Seit dieser Woche gilt in Deutschland die Mehrwegsangebotspflicht. Übersetzt heißt das: Restaurants, Bistros und Cafés, aber auch Supermärkte und Tankstellen, die Essen und Getränke zum Mitnehmen verkaufen, müssen dafür auch Mehrwegverpackungen anbieten. Eine Ausnahme gibts da nur für kleinere Betriebe (weniger als fünf Beschäftigte und Ladenfläche unter 80 Quadratmetern).

Aber auch im kleinsten Imbiss könnt ihr ab sofort mit eurerTupperdose ankommen und sagen: Packen Sie den Dönerteller bitte hier rein. Das soll den Müll durch Einwegverpackungen noch weiter reduzieren. Ihr müsst aber natürlich nicht nach einer Mehrweg-Option fragen und bestimmte Verpackungen sind auch von der Pflicht ausgenommen: zum Beispiel der klassische Pizzakarton oder Aluschalen für Nudeln oder Aufläufe.

Betriebe, die dagegen verstoßen, müssen mit einem Bußgeld von bis zu 10.000 Euro rechnen.

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DEHOGA: Startschwierigkeiten waren abzusehen

Wie bei allen Neuerungen gibt es auch mit der Mehrweg-Angebotspflicht einige Startschwierigkeiten. Das hatte der Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) auch im Vorfeld befürchtet. Einerseits ist die Regelung noch nicht bis zu allen Betrieben durchgedrungen, andererseits kostet die Anschaffung solcher Mehrwegbehälter Geld, Lagerplatz und Zeit beim Spülen. Und: Betriebe müssen sich ein System ausdenken, wie sie die Pflicht genau umsetzen: sprich mit Pfand oder nicht.

Nicht zuletzt hängt es aber selbstverständlich auch an den Kunden, ob die Mehrwegpflicht ihren Zweck erfüllen kann oder nicht. Es ist ja schon aufwändiger, Dosen und andere Behälter im Restaurant zurückzugeben oder eigene mitzunehmen als die Einweg-Pommesschale mal eben im nächsten Mülleimer zu versenken.

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So klappt es mit der Pflicht in Hamm

Unsere Reporterin hat Hamm im Mittagsgeschäft getestet und selbst ausprobiert wie die Mehrweg-Angebotspflicht hier von Gastronomen und Kunden angekommen wird. Das Ergebnis: durchwachsen.

Selbst bei größeren Ketten wie McDonald's könnt ihr bis jetzt nur euer Getränk im Mehrwegbecher mitnehmen - gegen einen Pfand von zwei Euro. Und auch der Burger King an der Dortmunder Straße wartet gerade noch darauf, dass seine Mehrwegbehälter geliefert werden. Ähnlich sieht es bei Unternehmen wie Schanzenbach und Subway aus: Die hinken alle noch ein bisschen hinterher. Sprich: Ihr müsst aktuell noch eure eigene Dose mitbringen, wenn euch Mehrweg wichtig ist.

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