Messerangriff im Perthes-Wohnhaus in Hamm

Nach einem Messerangriff in der Einrichtung im Hammer Osten ist das Opfer außer Lebensgefahr, Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln.

Im Perthes-Haus an der Ludwig-Telecky-Straße hat es am Mittwochmorgen (4. Januar) eine blutige Auseinandersetzung unter Bewohnern gegeben. Das berichtete die Staatsanwaltschaft Dortmund am Donnerstag.

Die Einrichtung kümmert sich um sozial benachteiligt und pflegebedürftige Menschen. Jetzt ist da ein 62 Jahre alter Mann durch mehrere Messerstiche lebensgefährlich verletzt worden. Ein anderer Bewohner der Einrichtung habe ihn in seinem Zimmer attackiert, sagte uns Staatsanwalt Henner Kruse.

Nach dem Angriff wurde das Opfer ins Krankenhaus gebracht und notoperiert - mittlerweile besteht keine Lebensgefahr mehr, sagt die Polizei. Deshalb konnte das Opfer auch schon zum Vorfall befragt werden.

Tatverdächtiger bestreitet den Vorfall

Schon am Mittwochvormittag hatte die Polizei Hamm einen 48 Jahre alten Mitbewohner des Opfers vorläufig festgenommen. Er bestritt die Tat allerdings und behauptete, ein bislang unbekannter Mann mit dem Namen "Matthias" sei verantwortlich. Dieser Matthias sei am Morgen in der Einrichtung und im Zimmer des Opfers gewesen und schließlich fluchtartig davongelaufen. Er selbst habe den Mann nur flüchtig gekannt von Begegnungen in der Innenstadt, so der dringend Tatverdächtige.

Die Staatsanwaltschaft hält diese Variante für wenig glaubwürdig. Sie geht davon aus, dass der Beschuldigte zugestochen hat, weil er wegen der nächtlichen Schmerzattacken seines Mitbewohners oft nicht schlafen konnte. Beide Männer sitzen im Rollstuhl und haben Alkoholprobleme, der 62-Jährige soll außerdem unter starken Phantomschmerzen nach dem Verlust eines Beins leiden.

Tatverdächtiger in Untersuchungshafz

Der Tatverdächtige wurde am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt; er ordnete Untersuchungshaft an. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung.

Das Perthes-Haus an der Ludwig-Telecky-Straße ist eine Pflegeeinrichtung, die primär für Menschen mit chronischen Suchterkrankungen ist. 64 Personen sind da in 48 Einzel- und acht Doppelzimmern untergebracht.

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