Ministerin Schulze lobt FUgE in Hamm

Seit 25 Jahren gibt es in Hamm das Forum Umwelt und gerechte Entwicklung. Zur Jubiläumsfeier am Freitag (17.11.) ist Entwicklungsministerin Svenja Schulze ins Kleistforum gekommen. Rund 150 Gäste waren dabei.


FUgE ist Vorreiter als Netzwerk

FUgE ist ein Zusammenschluss von mittlerweile 50 Gruppen und Vereinen aus der Umwelt- und Eine-Welt-Bewegung. Das Forum wirkt als Dachverband und Netzwerk für hunderte Ehrenamtliche, vom ADFC bis zu Yes Africa. Aushängeschild ist der Eine-Welt-Laden, mittlerweile in der Fußgängerzone angekommen. Bekannt ist auch der Eine-Welt- und Umwelttag, der Verein unterstützt aber auch immer mehr Kitas, Schulen oder Jugendheime bei der Eine-Welt- und Umweltbildung, er organisiert Ausstellungen, Vorträge oder Projekte wie zuletzt den Verkauf der fairen Fußbälle für Sportvereine und das über Hamm hinaus, in der Hellweg-Region. Oberbürgermeister Marc Herter erinnerte daran, dass die Ehrenamtlichen anfangs teilweise belächelt wurden.

"Umwelt und Eine-Welt zusammen denken war vor 25 Jahren nicht selbstverständlich. FUgE hat Hamm gut getan. Wir teilen nicht immer die gleichen Positionen. Aber das was FUgE ausmacht ist, dass wir über diese Themen ganz anders reden. FUgE ist eine Plattform für einen guten Diskurs. Es sind die Zukunftsthemen dieser Stadt."


Ministerin nennt FUgE "herausragend"

Gastrednerin bei der Feier war Entwicklungshilfeministerin Svenja Schulze. Sie kritisierte den Ton in der aktuellen Migrationsdebatte. Die meisten Geflüchteten kämen aus purer Not. Die werde sich durch den Klimawandel verschärfen, der nicht durch die Fluchtländer verursacht werde, sondern durch die reichen Länder. Deswegen sei es wichtig, gerade die ärmsten Länder in ihrer Resilienz zu stärken. In den Industrieländern sei ein Umdenken nötig und ein anderer Lebenswandel. Wenn alle zusammen arbeiten, Staat, NGOs, Wirtschaft und Verbraucher, sei das zu schaffen. Die FUgE sei da vorbildlich.

"Ich finde das wirklich herausragend, was Hamm hier macht. Und wenn man in Hamm selber ist, dann merkt man das nicht, dann findet man das ganz normal. Und deswegen bin ich hier heute abend gerne gekommen um zu sagen, Mann, das ist was was sich viele andere Städte wünschen würden, dass sie so engagierte Leute haben".

Stadt Hamm will dauerhaft Zuschuss zu Personalkosten zahlen

Allerdings kämpft der Verein von Anfang an um die finanzielle Unterstützung für die wenigen hauptamtlichen Mitarbeiter. Die Ehrenamtlichen würden älter, viele seien über 70 oder sogar 80 Jahre alt, sagte der aktuelle Vereinsvorsitzende Wolfgang Rommetsch. Auch deswegen würden Hauptamtliche wichtiger.

Was die zurzeit drei Hauptamtlichen leisten, grenzt regelmäßig an Selbstausbeutung und es ist auch nicht nachhaltig, weil das Geld von Bund und Land immer nur für ein Jahr bewilligt wird. Da war es eine schöne Überraschung, dass Oberbürgermeister Marc Herter am Freitagabend (17.11.) ankündigte, dass die Stadt Hamm dauerhaft eine halbe Stelle bei der FUGE finanzieren will. Die Vorlage sei in Vorbereitung. Entscheiden muss natürlich der Rat, aber bei der großen Unterstützung hier in Hamm ist die Zustimmung sicher. Svenja Schulze:

"Ehrenamtliches Engagement braucht immer auch Hauptamtliche, die mithelfen, dass das so kontinuierlich weitergehen kann. Und dass sich die Stadt da so engagiert, das ist was ganz Besonders und wirklich klasse".