Missbrauchsprozess gegen 56-Jährigen Hammer startet
Veröffentlicht: Dienstag, 14.04.2020 13:33
Am Landgericht Dortmund muss sich ab heute ein 56-Jähriger Mann aus Hamm wegen sexueller Nötigung verantworten.

Am Landgericht Dortmund muss sich ab heute ein 56-Jähriger Mann aus Hamm wegen sexueller Nötigung verantworten. Er ist in den vergangenen Jahren schon wegen einer Vielzahl dubioser Praktiken und Geschäfte aufgefallen und auch schon verurteilt worden.
Vor fünf Jahren war Dirk P. vom Amtsgericht in Hamm wegen des Missbrauchs von Titeln zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Er hatte sich in seinem Briefkopf fälschlicherweise als "Prof. Dr. Dr. h.c." der "alternativen Therapie" mit Bezug zur renommierten "Harvard-Universität" bezeichnet. Der Angeklagte tauchte in den vergangenen Jahren immer wieder auf, zum Beispiel als Plastinator, Politiker oder im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien zum Germanwings-Absturz. Die Vorwürfe nun wiegen schwer. Er soll sich seit 2018 in 33 Fällen des teils schweren sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht haben unter anderem an einem ihm anvertrauten 14-jährigen. Außerdem soll in seinem Auto eine geladene Schreckschusspistole gefunden worden sein.
Angeklagte schweigt bisher
Bisher schweigt der Angeklagte. Laut Anklage begannen die sexuellen Übergriffe im Sommer 2018. Damals soll der Hammer einen Jungen mit in den Urlaub an die Ostsee genommen haben, um ihn dort zu missbrauchen. In den Folgemonaten soll der Mann immer wieder Kontakt zu weiteren Kindern und Jugendlichen gesucht haben.
Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass der 56-Jährige auch versucht hat, sie gegen Bezahlung an Freier zu vermitteln. Im vergangenen Sommer soll einer der Jungen schließlich bei der Polizei Anzeige erstattet haben. Der Prozess soll mindestens bis zum Sommer dauern.