Nach Vorfall in Lippstadt: Sind Nutrias gefährlich?

Neben Enten oder Gänsen begegnen uns an den Hammer Gewässern immer häufiger sogenannte Nutrias. Zuletzt hatte eine solche Biberratte einen Hund in Lippstadt angegriffen und ertränkt.

© Radio Lippewelle Hamm

Der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, Helmut Nordhaus, sagte jetzt auf Lippewelle-Anfrage: Die Tiere seien Menschen gegenüber meist sehr scheu und auch reine Pflanzenfresser. Spaziergänger sollten ihre Hunde nahe Gewässern und Gräben allerdings lieber anleinen. Denn gerade Nutrias mit Nachwuchs könnten ihnen gegenüber schnell aggressiv werden, wie auch bei dem Vorfall in Lippstadt.

Eine ausgewachsene Biberratte bringe gut und gerne zehn bis zwölf Kilogramm auf die Waage. Für die Tiere gebe es zudem keine feste Setzzeit. Heißt: Sie könnten das ganze Jahr über werfen. Laut Nordhaus sind Nutrias in Hamm mittlerweile weit verbreitet. Sie stammen ursprünglich aus Südamerika, sind aber längst auch hierzulande heimisch.

Das ist in Lippstadt passiert

Ein Nutria soll am vergangenen Samstag in Lippstadt einen Hund angegriffen und getötet haben. Laut Medienberichten ging der Hundebesitzer an

einem Zufluss der Lippe spazieren, als sein nicht angeleinter Russel Terrier Enno in der Nähe des Ufers von der Biberratte angegriffen wurde.

Der zuständige Leiter der Jäger-Organisation in Lippstadt, Markus Jehn, bestätigte das auf Anfrage am Donnerstag. «Ich kenne den Fall. Das Nutria hat den Hund im Nacken gepackt, geschüttelt und unter Wasser gezogen. Das ging innerhalb weniger Sekunden», sagte Jehn. «Es war eine Verkettung unglücklicher

Umstände.» Das Tier habe Junge gehabt und sich wahrscheinlich angegriffen gefühlt.

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