
Neue Substitutionspraxis in Hamm will 2025 eröffnen
Für den umstrittenen neuen Standort der Substitutionspraxis an der Werler Straße (Foto) auf dem ehemaligen Rinsche-Gelände steht nun auch die Finanzierung.
Veröffentlicht: Mittwoch, 16.07.2025 13:23
Umzug und Eröffnung im November geplant
Die Planungen für die umstrittene neue Substitutionspraxis an der Werler Straße sind auf der Zielgeraden. Die Finanzierung steht, sagte Dr. Andreas Adrian im Lippewelle-Gespräch. Er hofft nun, dass ein Umzug in die neuen Räume in diesem Jahr noch klappen wird, um die Patienten im Winter von der Straße zu kriegen. Die Baugenehmigung liege ja vor. Die Klärung der Finanzierung sei allerdings ein zäher Akt gewesen, so Adrian.
Hohe Investitionssumme in Hamm
Für ein Geldinstitut sei es nicht einfach, so etwas schwer Fassbares wie eine Substitutionspraxis oder -ambulanz zu finanzieren. Da gehe es ja um viel mehr als nur um ein Gebäude, das ja auch zunächst erstmal gepachtet werde - beispielsweise um Risikoeinschätzung und einen präzisen Businessplan. Am Ende habe man aber ein Institut überzeugen können, dass sich das gesamte Vorhaben, sprich, der millionenschere Umbau rechnen werde. Der Pachtvertrag beinhalte zudem eine Kaufoption, so Adrian weiter. Das heißt, das ehemalige Rinsche-Gelände an der Werler Straße könnte später auch käuflich erworben werden.
"Normaler" Betrieb in Hamm ab November gewünscht
Man hoffe, im November oder spätestens im Dezember mit der normalen Substitution beginnen zu können, so Adrian. Dieser Betrieb der Praxis sei dann die Grundlage für den nächsten Schritt: die Verabreichung von Diamorphin für schwerst abhängige Menschen. Weil es sich dabei um Heroin in Reinform handle, müsse der Umgang damit unter anderem von der Bezirksregierung genehmigt werden.
Diamorphin wird in Hamm hinter Panzerglas verschlossen
Als Nächstes prüfe dann noch das Landeskriminalamt vor Ort, ob alle Sicherheitsvorgaben umgesetzt werden. So seien beispielsweise Fenster aus Panzerglas vorgeschrieben. Habe die Praxis dann alle Genehmigungen, sei der jeweilige Arzt auch sein eigener Apotheker. Die Praxis erhält das Diamorphin nämlich direkt und muss nicht den Umweg über die sonst übliche Apothekenversorgung gehen. In der Praxis werden dann individuell Dosierungen zugeteilt. In der neuen Praxis kooperiert Dr. Adrian mit Dr. Detlef Kroll.
Autorin: Ute Hien