NRW-Ministerpräsident Wüst äußert sich in Hamm zu Demos

Kundgebungen mit tausenden Menschen in Düsseldorf und Essen haben am Wochenende für Aufsehen gesorgt. Dort seien israelfeindliche Parolen gerufen worden, so mehrere Medien. Bei einer Durchreise in Hamm hat NRW-Ministerpräsident Wüst dazu klar Stellung bezogen.

NRW-Ministerpräsident Wüst hat auf seiner Durchreise in Hamm ein kurzes Statement abgegeben.
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"Parolen widern mich an!" - Wüst verurteilt in Hamm die Proteste

Auf seiner Durchreise in Hamm hat NRW-Ministerpräsident die propalästinensischen Kundgebungen in Düsseldorf und Essen verurteilt. Dort soll es laut mehreren Medienberichten islamistische und israelfeindliche Aussagen gegeben haben. "Mich widert das an!", sagte er dem Westfälischen Anzeiger am Sonntag.

Wer in einem Kalifat leben will, ist in Deutschland schlicht falsch. - NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst

Es sei wichtig, in die Köpfe der Menschen zu kommen und die Integration voranzutreiben. Teilweise sei sie auch gescheitert. Wüst forderte in Hamm auch die vermehrte Ausbildung von Imamen. Das sind im Islam Anführer und Vorbilder, die Werte vermitteln.

Wüst heute bei Konferenz in Berlin

Nach seinem Besuch in Hamm geht es für NRW-Ministerpräsident Wüst heute direkt weiter nach Berlin. Dort wird er bei der Ministerpräsidentenkonferenz über die Aufnahme von Geflüchteten sprechen. Wüst will sich für mehr Druck beim Kampf gegen illegale Einwanderung einsetzen. "Wir müssen das über den Winter hinbekommen", sagte er. Das gehe nur mit mehr Geld. "Kommen mehr Menschen zu uns, dann muss auch mehr Geld fließen.", hieß es. Wüst erneuerte seinen Vorschlag, Abkommen mit Ländern zu schließen, die entlang der Fluchtrouten rechtssichere Verfahren durchführen könnten, bevor Menschen auf gefährlichen Wegen ihr Leben riskierten.

Das Sterben im Mittelmeer muss beendet werden. - NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst

Wüst hat sich zuletzt für Asylverfahren außerhalb der EU eingesetzt. Außerdem bekam er unangenehme Post von mehreren Bürgermeistern. In einer neuen Biografie wird währenddessen die Frage aufgegriffen, wer Hendrik Wüst eigentlich ist. Dieser Text entstand mit Material von dpa.