Pflegermangel in Hammer Krankenhäusern
Veröffentlicht: Montag, 06.01.2020 06:24
Das aktuelle Krankenhaus-Barometer zeigt, dass in Deutschland etwa 17.000 Pfleger fehlen.

Die Hammer Krankenhäuser haben mit Personalmangel zu kämpfen. Personalnot ist kein Geheimnis, sagen die Hammer Krankenhäuser. Gerade für die Barbaraklinik ist es schwer, Leute in der Pflege zu finden. Der Markt ist abgegrast, sagte uns die Sprecherin. Besonders qualifiziertes Personal zu bekommen, ist schwierig. Wer eine zusätzliche Weiterbildung zum Beispiel in der Kinder- oder Intensivpflege hat, ist sehr gefragt, sagt EVK-Geschäftsführer Michael Wermker. Man könne gut zehn Stellen in der Pflege mehr besetzen.
Andere Städte haben mehr zu kämpfen
Das seien allerdings noch keine dramatischen Verhältnisse, in der Branche gebe es immer Bedarf. In Hamm ist die Lage entspannter als in Ballungsgebieten, sagt Wermker. Das Schwesterkrankenhaus in Münster habe beispielsweise Stationen wegen Personalmangel zeitweise schließen müssen, das passiere biem Hammer EVK nicht. Auch das Marienhospital stellt klar: Trotz fehlendem Personal ist die Versorgung in Hamm nicht gefährdet.
Wenig neue Azubis in der Pflege
Es mache aber natürlich auch keinen Sinn, sich unter den Krankenhäusern gegenseitig die Leute abzuwerben, sagt Wermker. Zu wenige Menschen haben in den letzten Jahren eine Ausbildung in der Pflege gemacht. Das Marienhospital versucht, seine offenen Stellen deswegen mit den eigenen Azubis nachzubesetzen. Initiativbewerbung gebe es eigentlich keine, so die Sprecherin. Fachpersonal bildet das Krankenhaus intern weiter. Auch die Barbaraklinik bietet für ihre Pflegekräfte Weiterbildungen an.
Von der Politik wünschen sich die Krankenhäuser mehr Ausbildungs- und Studienplätze. Gerade im Bereich Medizin sei da noch nicht viel passiert, sagt Wermker. Eine schnelle Lösung für den Personalmangel gibt es aber nicht. Pflege muss wieder attraktiv werden, findet die Barbaraklinik. Dabei soll auch die Ausbildung zum Gesundheitsfachmann/-frau helfen. Sie fasst Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege zusammen. So müssten sich die Azubis auch noch nicht direkt festlegen.
Mehr Arbeit für die aktiven Krankenpfleger
Kleine Probleme könne man mit Fachkräften aus dem Ausland lösen. Im EVK arbeiten beispielsweise zwei Hebammen aus Italien - sie haben dort trotz guter Ausbildung keinen Job gefunden. Für die Leute, die in den Krankenhäusern arbeiten, heißt der Personalmangel vor allem mehr Arbeit. Besonders bei Urlaub oder Krankheitsausfällen wird es dann eng. Beim Marienhospital gibt es einen Freizeitausgleich, wenn jemand einspringen muss. In Notfällen setzt das EVK in Hamm auch Honorarkräfte ein. Weil die aber nicht vor Ort eingearbeitet sind, komme das aber nur selten vor.