Polizei und Stadt bekommen Jugendbanden in Hamm in den Griff

Polizei und Stadt konnten mit gezielten Maßnahmen eine Gruppierung gewaltbereiter Jugendlicher zerschlagen.

© Radio Lippewelle Hamm

Strategische Fahndung in Hamm

Im Mai hatten Stadt und Polizei mit einer sogenannten "strategischen Fahndung" und einer gezielten Ermittlungskommission unter Leitung von Antje Fritz auf den Anstieg von Straftaten vor allem in der City reagiert. Es ging um eine Gruppe gewaltbereiter Jugendlicher im Alter zwischen 12 und 19 Jahren. Nun ist klar: Die sogenannte "Fokus-Gruppe" konnte zerschlagen werden und die Zahl der Straftaten ist rückläufig. Polizeipräsident Thomas Kubera, Oberbürgermeister Marc Herter und Antje Fritz stellten die Bilanz vor.

Mehrfachtäter in Hamm in U-Haft

Von März bis Mai hatten Gewaltdelikte auffällig zugenommen und so griffen Stadt und Polizei ein - bevor sich erkennbar bei der Gruppe Strukturen bilden und verfestigen konnten. Verdächtige wurden auch ohne Anlass gezielt kontrolliert und so konnten Straftaten im Ansatz verhindert werden. Im Zentrum der Gruppe gab es sieben Hauptakteure so Fritz. 78 Prozent der Täter waren männlich. Drei der Hauptakteure wurden wegen Wiederholungsgefahr in U-Haft genommen. In der Gruppe gab es Mehrfach- und Intensivtäter. Die Ermittlungskommission leitete insgesamt 111 gegen Mitglieder der Gruppe ein, 58 Tatverdächtige wurden ermittelt - und auch 89 Opfer. 

Opfer in Hamm sollten sich melden

Die Suche nach den Opfern war ebenfalls sehr wichtig, so Fritz. Sie wurden mehrfach gebeten, sich bei der Polizei zu melden und Taten auch anzuzeigen. Es könne in vielen Fällen davon ausgegangen werden, dass zahlreiche Delikte zunächst nicht gemeldet werden, so die Polizei. Hier seien auch die Eltern wichtig. Die Gruppe sei immer gleich vorgegangen, so Fritz. In der Regel wurden ausgewählte Opfer gezielt provoziert, vor allem auf Schulwegen oder an bekannten Freizeittreffpunkten oder auch auf der Kirmes.

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