Polizisten auf Hammer Meile angegriffen

Es gibt eine neue Wendung!

© Radio Lippewelle Hamm

Nach dem Angriff auf vier Polizisten auf der Meile hat es eine überraschende Wendung gegeben. Die Polizisten seien nach WA-Informationen wohl gar nicht als solche erkannt worden. Das sagte ein Spreche der Staatsanwaltschaft.

Zunächst wurde angenommen, dass vier junge Beamten privat auf der Meile unterwegs waren und einer von ihnen von einem 19-Jährigen erkannt und angesprochen wurde. Dieser Beamte hatte vor einiger Zeit wohl gegen den 19-Jährigen ermittelt. Der Polizist soll ihn aber abgewiesen haben, woraufhin der junge Mann mit einer Gruppe von bis zu 15 Menschen zurückgekommen ist, um auf die Polizisten loszugehen. Bei der Schlägerei wurde ein Beamter niedergeschlagen und gegen den Kopf getreten. Ein zweiter erlitt oberflächliche Schnittverletzungen am Bauch. Er und ein anderer Kollege wurden stationär behandelt aber inzwischen auch wieder aus dem Krankenhaus entlassen.

Zwei 19-jährige Tatverdächtige wurden noch am Samstag festgenommen. Am Montag Vormittag hatte die Dortmunder Staatswanwaltschaft die beiden Verdächtigen allerdings wieder aus der Haft entlassen. Grund dafür war der Mangel an Beweisen, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Lippewelle. Die beiden 19-Jährigen seien außerdem noch nicht straffällig in Erscheinung getreten. Das Motiv des Angriffs war möglicherweise Rache.

Die Staatsanwaltschaft erhofft sich nun, dass die Auswertung der Videos weitere Hinweise auf den Tathergang liefert. Aktuell sei es sehr schwierig das Geschehen zu rekonstruieren.

Reaktionen zum Vorfall

Der Hammer CDU-Vorsitzende Arnd Hilwig spricht von einem feigen und hinterhältigen Angriff, der mit hohen Strafen zu ahnden sei. Nach dem Angriff fordern sie, die Möglichkeiten des neuen NRW-Polizeigesetz konsequent auszuschöpfen. Dazu gehöre die Videoüberwachung. Das neue Gesetz erlaube die Videobebachtung nicht mehr nur in absoluten Ausnahmesituationen. Auch die Einrichtung von Messerverbotszonen könnte ein Beitrag sein, um der Polizei die Arbeit vor Ort zu erleichtern, meint Hilwig. Dazu hat die Landesregierung im Juni einen entsprechenden Gesetzentwurf angekündigt. Die Ausweisung von Waffenverbotszonen könne die Arbeit der Polizei erleichtern. Einer der vier Polizisten war schließlich durch ein Messer am Bauch verletzt worden.

Auch die heimische SPD wünscht sich mehr Polizeipräsenz auf den Straßen. Dabei könnte eine Polizeiwache auf der Meile helfen, um damit auch das Sicherheitsgefühl der Hammer zu stärken. Das schreibt der Hammer SPD-Chef Marc Herter an den Polizeipräsidenten.

Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann könnte sich vorstellen, die Verkehrssituation auf der Meile zu ändern: Entweder die Meile nicht mehr so lange für Autos zu sperren, damit sich gar nicht so viele Gruppen draußen vor den Kneipen aufhalten und sich anstacheln können. Oder umgekehrt die Meile komplett abzusperren und nur noch einen Ein-und Ausgang einzurichten.  

Der Hammer Polizeipräsident Erich Sievert sagte, Innenminister Herbert Reul und er verurteilten diesen Vorfall scharf. Wörtlich heißt es: "Wir werden alles dafür tun, den Sachverhalt und die Hintergründe der Tat lückenlos aufzuklären. Es ist nicht zu dulden, dass Polizeibeamte in ihrer Freizeit aufgrund ihres Berufes angegriffen werden."

Das wünschen sich die Gastronomen

Die ansässigen Gastronomen wollen eine Videoüberwachung. Die Gastronomen wünschen sich außerdem mehr Polizeipräsenz nach Mitternacht und eine mobile Wache auf dem Marktplatz an der Pauluskirche. Sie soll von dort die Meile im Blick haben und deeskalierend wirken. Auch eine Einlasskontrolle auf die Meile halten sie für sinnvoll. Das ist aber Stadtsache. Laut der Hammer Polizei gebe es nicht mehr Straftaten auf der Meile als im letzten Jahr. Man sei dort immer sehr präsent, sagte eine Sprecherin im Lippewellegespräch. Deswegen sei die Videoüberwachung auch kein Thema.

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