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Erol Gürle kandidiert bei der Kommunalwahl 2025 für Pro Hamm.
© Radio Lippewelle Hamm
Erol Gürle kandidiert bei der Kommunalwahl 2025 für Pro Hamm.
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Pro Hamm: Ziele, Kandidat & Programm zur Kommunalwahl

Erfahrt alles über die Wählergruppe Pro Hamm in Hamm zur Kommunalwahl 2025: Kernforderungen, Antworten auf die wichtigsten Fragen und die Vorstellung des Kandidaten Erol Gürle – kompakt und übersichtlich für eure Wahlentscheidung.

Veröffentlicht: Mittwoch, 13.08.2025 16:00

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Pro Hamm-Wahlcheck zur Kommunalwahl 2025 in Hamm

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Die Wählergruppe Pro Hamm tritt bei der Kommunalwahl 2025 in Hamm an. Auf dieser Seite findet ihr alle wichtigen Informationen, um euch ein umfassendes Bild von den Zielen und Plänen der Partei für unsere Stadt zu machen.

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Erol Gürle kandidiert für Pro Hamm als Oberbürgermeister für Hamm

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Wir haben Erol Gürle zum Interview getroffen. Das Video mit unserer Kandidatenvorstellung könnt ihr euch unter diesem Link auf YouTube anschauen.

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Wie sollte sich die Stadt Hamm in den kommenden fünf Jahren entwickeln, was ist Ihnen besonders wichtig?

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Der Abbau sozialer Ungleichheiten muss stärker auf die politische Agenda gesetzt werden. Das betrifft nicht nur, aber im besonderen Ungleichheiten im Bildungsbereich und die Bekämpfung von sozialer Armut. Jede Bürgerin und jeder Bürger der Stadt, unabhängig seiner sozioökonomischen Herkunft, muss sich mit seiner Heimatstadt identifizieren und dieselbe Ausgangschance haben, seine Träume und Vorstellungen vom Leben umsetzen zu können. Hier besteht Handlungsbedarf. Hamm muss sich in den nächsten fünf Jahren in einen Ort entwickeln, wo jeder Einzelne gerne wohnt und sich wohlfühlt.

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Was ist aus Ihrer Sicht die dringendste Herausforderung in Hamm – und wie wollen Sie sie konkret angehen?

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Die Stadt Hamm muss fit gemacht werden für das neue Jahrzehnt. Dafür gilt es jetzt die Weichen zu stellen. Die größte Herausforderung, die von der Politik seit Jahrzehnten vernachlässigt wird, ist die Bekämpfung sozialer Ungleichheiten. Das fängt an bei der Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse, was gerade am Phänomen "Arm trotz Arbeit" sichtbar wird, erstreckt sich über Wohnquartiere, wo rund die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen auf Bürgergeld angewiesen sind und mündet schließlich in einem bis heute bestehendem Bildungsgefälle zwischen den nordwestlichen und den südöstlichen Stadtbezirken. Die Verwaltungsspitze und die Parteien müssen dem entgegenwirken, indem u.a. eine Gesamtschule statt einer Hauptschule im Hammer Norden entsteht, die Kommune den sozialen Wohnungsbau intensiviert, die Sozialräume, die Struktur-benachteiligt sind, stärker auf die politische Agenda setzt und im Besonderen dort mehr Investitionen tätigt.

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Wie wollen Sie das soziale Miteinander in Hamm stärken – zwischen Generationen, Kulturen und sozialen Gruppen?

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Die Politik und die Stadtgesellschaft müssen eine klare Botschaft ausstrahlen und vorleben: Hamm ist die Heimat ALLER Menschen, die hier wohnen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man arm oder reich ist, ob man seit Generationen in Hamm wohnt oder als Flüchtling erst vor wenigen Jahren gekommen ist und das gilt auch generationenübergreifend. Wir müssen das Zusammenleben aktiv fördern und das geschieht immer dort, wo Menschen zusammenkommen, z.B. in den Sportvereinen

oder in den Gemeinden. Die Umsetzung unserer Forderung, eine Ehrenamtskarte auf der kommunalen Ebene einzuführen, war diesbezüglich ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Jetzt gilt es, die Rahmenbedingungen für das Ehrenamt und die Arbeit in den Vereinen, deren Bedeutung für das gesellschaftliche Zusammenleben nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, zu verbessern.

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Wie sieht für Sie eine gerechte Wohnungspolitik in Hamm aus?

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Der soziale Wohnungsbau wurde in den letzten 30 Jahren massiv zurückgebaut. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass die Gesamtzahl der Wohnungen, die in dem genannten Zeitraum aus der sozialen Bindung herausgefallen sind, nicht nur in Hamm, aber im Besonderen auch bei uns, massiv angestiegen ist. Eine Wohnung, ein Dach über dem Kopf, darf kein Luxusgut sein! Die Politik ist verpflichtet, allen Menschen, und das gilt gerade für die sozial Schwächsten, ausreichend bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Staatlich geförderter sozialer Wohnungsbau muss in allen Stadtbezirken gleichermaßen vorhanden sein. Die Bereitstellung von Wohnraum kann nicht allein der Markt übernehmen, denn wenn die Politik diese Aufgabe allein dem Markt überlässt, sind Parallelgesellschaften oft die Folge, die wir auch in unserer Stadt sehen können, wo es Räume mit "Armen-" und "Reichenghettos"gibt.

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Welche Prioritäten setzen Sie beim Thema Mobilität – und wie bewerten Sie dabei den Konflikt zwischen Auto, ÖPNV und Fahrrad?

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Mobilität darf keine Frage des Geldbeutels sein. Mobilität ist ein Grundbedürfnis, das jedem Menschen zustehen muss. Wir sind in Hamm, trotz aller Anstrengungen in den letzten Jahren, noch weit davon entfernt, von einer "Mobilitätswende" sprechen zu können. So beweist die u.a. teilweise Einstellung der "Ringbuslinie", dass die Stadtverwaltung und die verantwortlichen Parteien keinen gradlinigen Kurs in dieser Frage fahren. Wir müssen, das unterstreichen auch die Nutzungszahlen der einzelnen Verkehrsmittel, eine viel stärkere Priorität auf den öffentlichen Nahverkehr legen. Der ÖPNV stagniert seit Jahren. Die Linienführung und das bestehende Busnetz dürfen unter keinen Umständen weiter ausgedünnt werden, sondern müssen in den kommenden Jahren gefördert und ausgeweitet werden, wenn die "Mobilitätswende" vor Ort wirklich erfolgreich umgesetzt werden soll.

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Wie wollen Sie Hamm als attraktiven Wirtschafts- und Arbeitsstandort zukunftsfähig machen – auch im Hinblick auf Fachkräfte?

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Wenn Hamm als Wirtschafts- und Arbeitsstandort attraktiver sein möchte, muss unsere Stadt noch viel offensiver ihre Stärken ausspielen. Hamm hat eine bunte, junge und multikulturelle Gesellschaft und muss diese Vorteile stärker zur Geltung bringen. Es müssen darüber hinaus deutlich mehr Investitionen in den Bildungsstandort getätigt werden. Wir leben in einer Wissensgesellschaft, die ständigen Veränderungen unterworfen ist und wenn der Standort Hamm in dieser Hinsicht attraktiv bleiben oder gar attraktiver werden soll, müssen wir den potenziellen Fachkräften von Heute und Morgen die bestmögliche Bildung und Ausbildung ermöglichen. Die Errichtung der Fachhochschule Hamm-Lippstadt war in dieser Hinsicht ein Quantensprung in der Entwicklung unserer Stadt. Sie darf aber keinesfalls das erreichte Ziel gewesen sein. Dementsprechend fordern wir eine Universität für Hamm und ein eigenständiges, vollwertiges Weiterbildungskolleg. Damit würden wir Institutionen schaffen, deren Mehrwert für die Zukunft Hamms geradezu unermesslich wäre.

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Was kann Hamm konkret beim Thema Klimaschutz tun?

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Die Stadtverwaltung und der Rat haben das Ziel einer Klimaneutralität bis 2035 formuliert. Eine Zielerreichung erscheint aus heutiger Sicht leider alles andere als realistisch, da die Anstrengungen beim Klimaschutz nicht ausreichend sind bzw. die Themen Klima- und Umweltschutz sogar in den letzten zwei Jahren bundesweit, und leider auch in Hamm, an politischer Relevanz verloren haben. Wir fordern, dass endlich die immer weiter fortschreitende Versiegelung von Flächen gestoppt wird. Die negativen Folgewirkungen davon sind, insbesondere in den Sommermonaten, überall spürbar: So treten Hitzestauungen in den Wohnquartieren immer häufiger auf und schränken die Lebensqualität mitunter massiv ein. Ein Vorschlag, den wir diesbezüglich in die Hammer Kommunalpolitik eingebracht haben, ist u.a., dass der ÖPNV allen BürgerInnen kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Damit könnte man bereits kurzfristig den Anteil des individuellen Autoverkehrs reduzieren. Eine weitere Überlegung wäre es, die Straßenbahn oder Oberleitungsbusse, die mit erneuerbarem Strom betrieben werden, zu reaktivieren bzw. als zusätzliches Verkehrsmittel einzuführen. Wir benötigen aber natürlich auch insgesamt eine stärkere Klimaresilienz. So ist es von Vorteil, wenn in öffentlichen Freizeitanlagen Trinkwasserspender zur Verfügung gestellt und vermehrt Bäume als Schattenspender angepflanzt werden.

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Wie stehen Sie zur Digitalisierung von Verwaltung – und welche Grenzen sehen Sie dabei?

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Wir leben in einer digitalen Welt und dementsprechend sollte die Verwaltung hier als Wegbereiter eben dieser vorangehen. Es sollten daher möglichst viele Dienstleistungen der Verwaltung digitalisiert werden, sodass u.a. der Weg zum Bürgeramt eine Option, aber eben kein Muss mehr darstellt. Die Digitalisierung von Lebenswelten mag eine Herausforderung sein und für manch einen auch mit Risiken verbunden sein. Sie stellt aber zugleich auch eine enorme Chance dar, die

wir als Stadt keinesfalls verschlafen sollten. Dieser Logik folgend, kann es in dem Zusammenhang eigentlich nur eine Selbstverständlichkeit sein, dass wir zur nächsten Wahlperiode z.B. endlich einen Livestream der Ratssitzungen bekommen.

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Wie möchten Sie Bürger stärker in Entscheidungsprozesse einbinden?

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Eine lebendige Demokratie basiert auf aktiver Teilhabe und diese gilt es zu fördern und wertzuschätzen. Die Bürgerschaft muss, gänzlich unabhängig von einer Parteienmitgliedschaft oder des normalen "Politikapparats", Zugänge erhalten, um Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen. Hier halten wir u.a. Bürgerräte für einen richtigen Ansatz. Bürgerräte, deren Mitglieder nach dem Zufallsprinzip durch das Los bestimmt werden und in politische Willens- und Entscheidungsprozesse eingebunden werden, wären eine sinnvolle Bereicherung zur etablierten repräsentativen Demokratie.

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Was unterscheidet Ihre Partei in Hamm inhaltlich und politisch am stärksten von den anderen zur Wahl stehenden Parteien?

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Der Leitfaden unserer politischen Arbeit ist eindeutig die Bekämpfung sozialer Ungleichheiten. Wir fordern ein Schulsystem, das im Besonderen bildungsbenachteiligte Kinder stärker einbindet. Dementsprechend sprechen wir uns für den Ausbau des integrativen Schulsystems aus und bejahen die Errichtung einer Gesamtschule im Hammer Norden. Das Thema "Migration" und das "Zusammenleben" sind uns darüber hinaus wichtige Anliegen. Für Rassismus und Ausgrenzung darf es keinen Platz in Hamm geben. Hamm ist bunt und das ist gut so. Es sollte überhaupt keine Frage sein, ob wir in Hamm endlich einen zweiten muslimischen Friedhof bekommen, sondern eher wann. Politik für Hamm machen zu dürfen, ist eine Ehrensache und als solche sehen wir es in gewisser Weise auch als unsere gesellschaftliche Verantwortung und Pflicht an, uns bestmöglich für die Belange all unserer Bürgerinnen und Bürger einzubringen. Es gilt die Aussage: Hamm soll auch zukünftig die Heimat ALLER Menschen bleiben, die hier leben und wohnen. Wir dürfen nicht zulassen, dass eine rechtsextreme Partei wie die AfD, die auch bei uns in Hamm versucht, ihren Hass auf Andersdenkende und insbesondere auch auf Zugewanderte salonfähig zu machen, letzten Endes den politischen Kurs vorgibt.

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Noch mehr Informationen zu den Positionen der Parteien im Vergleich mit eurer eigenen Meinung findet ihr in unserem Hamm-O-Maten.

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