Prozessauftakt zum Pflegedienst-Millionenbetrug

Unternehmer aus Bönen rechnete so nicht erbrachte Leistungen mit den Krankenkassen ab.

© Landgericht Dortmund

Der frühere Chef eines Pflegedienstes aus Bönen muss sich wegen Millionenbetruges vor dem Dortmunder Landgericht verantworten. Das Unternehmen war bis zum vergangenen Sommer für die Betreuung von mehr als 200 ambulanten Patienten zuständig – darunter viele Menschen in Hamm. Der Angeklagte soll bei den Krankenkassen Leistungen abgerechnet haben, die so gar nicht erbracht worden waren.

Vor allem im Bereich der Intensivpflege soll der 51-jährige Geschäftsmann betrogen haben. Laut Anklage setzte er regelmäßig angelernte Hilfskräfte ein, obwohl die Leistungen laut Vertrag von examinierten Pflegekräften mit Zusatz-Qualifikation erbracht werden mussten. Um den Betrug zu verschleiern, soll der Angeklagte die Personalakten seiner Angestellten mit gefälschten Zeugnissen manipuliert haben. Die Staatsanwaltschaft hat einen Gesamtschaden bei den Krankenkassen von über acht Millionen Euro errechnet. Der Prozess soll mindestens bis September dauern.

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