Radlerin stirbt bei Unfall
Veröffentlicht: Mittwoch, 02.10.2024 15:19
Nach einem Radunfall Anfang September ist eine Frau aus Hamm nun an den Folgen gestorben. In Hamm hat es bereits im vergangenen Jahr wieder viele Unfälle mit Fahrrädern gegeben.
Vorfahrt übersehen
Eine 72-jährige Frau aus Hamm ist nach einem Verkehrsunfall vom 3. September nun im Krankenhaus an den Folgen gestorben. Die Frau war mit dem Pedelec unterwegs und hatte in Rhynern an der Kreuzung Am Tünner Berg/Osttünner Weg die Vorfahrt eines 45-jährigen Autofahrers übersehen, der von rechts kam. In Hamm hat es bereits im vergangenen Jahr wieder viele Unfälle mit Fahrrädern gegeben. Eine Unfallkarte des ADFC Hamm zeigt, wo genau. Der Fahrradclub fordert mehr Schutzmaßnahmen.
Besonders viele Radunfälle mit Kindern in Hamm
Eine aktuelle Unfallkarte des ADFC Hamm zeigt, an welchen Stellen es bei uns in der Stadt im vergangenen Jahr zu Unfällen mit Fahrradfahrern gekommen ist. Demnach gab es 2023 177 Unfälle, bei denen Fahrradfahrer beteiligt waren. Damit ist die Zahl nahezu gleich geblieben im Vergleich zum Jahr davor. Die meisten Unfälle passierten demnach beim Einbiegen bzw. beim Kreuzen einer Straße. Auffällig ist, dass es im vergangenen Jahr besonders viele Unfälle mit Kindern gegeben hat. 22 Mal waren Radfahrer darin verwickelt. Mit 57 Unfällen insgesamt, in denen Kindern beteiligt waren, ist die Zahl die höchste der letzten sieben Jahre. Grundlage für die Aktualisierung sind die nun veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes aus dem Unfallatlas, die dort unter einer offenen Lizenz verfügbar sind. Die Unfallkarte zeigt Unfälle mit Verletzungen mindestens eines Unfallbeteiligten für verschiedene Fahrzeugtypen. Auf der Startseite werden die Fahrradunfälle in Hamm dargestellt. Zu jedem Unfall gibt es detaillierte Informationen wie Zeitangaben, Schwere der Verletzung, Unfallart, Straßenzustand und Unfallbeteiligte.
ADFC fordert Tempo 30 auf Wilhelmstraße in Hamm
Die interaktive Karte bietet vielfältige Filtermöglichkeiten. So lassen sich Unfälle nach Unfallbeteiligten (z.B. Fahrradunfälle mit Beteiligung eines Fußgängers) auswählen oder nach Unfalltypen filtern. Die Unfallkarte hilft bei der Erkennung von Unfallschwerpunkten, wie zum Beispiel der Wilhelmstraße. Betrachtet man die Unfallzahlen für Fahrräder oder PKW auf der Wilhelmstraße, so erkennt man die Probleme zur Verkehrssicherheit. Der ADFC Hamm fordert daher schon länger die Einführung von Tempo 30 auf der gesamten Wilhelmstraße. Zusätzlich bietet die Unfallkarte noch umfangreiche Statistiken.
Autofahrer aus Hamm überholen zu knapp
Eine aktuelle Auswertung des OpenBikeSensor-Projekts, durchgeführt vom ADFC Hamm, zeigt darüber hinaus, dass Autofahrer oft zu wenig Abstand halten, wenn sie Radler überholen: Bei rund einem Drittel der gemessenen Überholvorgänge hielten Autofahrer den vorgeschriebenen Mindestabstand von 1,5 Metern nicht ein. "Diese Missachtung des Abstandsgebots stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko für Radfahrende dar und macht deutlich, wie dringlich Aufklärung und strikte Kontrollen sind", heißt es in einer Mitteilung vom ADFC. Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) gilt beim Überholen von Fahrrädern innerorts ein Mindestabstand von 1,5 Metern und außerorts von 2 Metern.
Rote Markierungen in Hamm für mehr Sicherheit
Der ADFC fordert daher eine konsequentere Überwachung und Ahndung von Verstößen und eine verstärkte Sensibilisierung der Autofahrer für die Gefahren, die durch zu dichtes Vorbeifahren entstehen. Helfen könnten zum Beispiel baulich getrennte Radwege, die das Überholen von Radfahrenden für Autofahrer sicherer und stressfreier machen. Zudem sei es notwendig, Schutzstreifen und Radfahrstreifen klarer zu kennzeichnen, etwa durch rote Markierungen auf der Straße. Die werden jetzt nach der Fahrbahnsanierung zum Beispiel auch im Kreuzungsbereich Ahornallee / Ludwig Erhard Straße und Eschenallee aufgebracht.