SPD und CDU in Hamm stecken ihren Kurs ab

Bei der Ratswahl bekam sie nur halb so viel Stimmen wie die SPD, ihr OB-Kandidat Jochen Dornseifer landete nur knapp vor dem AfD-Mann Pierre Jung. Dornseifer selbst suchte die Schuld vor allem in der Vergangenheit. Die CDU habe sich in den letzten Jahren mehr mit sich selbst beschäftigt und drei Fraktionsvorsitzende verschlissen, sagte er gegenüber der LW. Ein Profil sei nicht erkennbar gewesen. Dornseifer hatte am Wahlabend angekündigt, dass die CDU ihre Oppositionsrolle annimmt. Er selbst wolle neuer Fraktionschef werden. Es gibt sogar Berichte, dass sich die CDU-Fraktion im Rat aufspalten könnte. Der bisherige Partei-Vorsitzende Arnd Hilwig will auf jeden Fall nicht mehr kandidieren. Die CDU werde auf dem Parteitag Ende November einen neuen Vorsitz wählen.

Die SPD ist der große Gewinner der Wahl am Sonntag. Die Ratsfraktion ist so groß wie nie mit 29 Mitgliedern. Sie haben sich gestern Abend zum ersten Mal getroffen und wieder Justus Moor zum Vorsitzenden gewählt. Die SPD werde in den nächsten Wochen mit allen demokratischen Ratsmitgliedern sprechen, sagte uns Moor. Auch mit den Einzelkandidaten wie von BSW und Volt. Starten wollen man mit Grünen und FDP- allein weil sie die bisherigen Koalitionspartner sind. Wie eine Koalition im Rat aussehen könnte, wollte und konnte Moor noch nicht sagen. Das hängt auch von den Bezirken ab. Auch da ist die SPD zwar stärkste Kraft geworden, braucht aber bis auf Pelkum überall Partner. Klar ist nur, dass der neue Rat sich Anfang November zu seiner ersten Sitzung trifft. Bis dahin soll die Regierung stehen.

Autor: Rainer Wilkes