Stadt Hamm nimmt Geflüchtete auf
Veröffentlicht: Montag, 14.03.2022 07:12
Die Stadt bereitet die Alfred-Fischer-Halle vor für Menschen, die aus der Ukraine vor dem Krieg flüchten - unser Oberbürgermeister rechnet mit Zahlen ähnlich der Flüchtlingswelle von 2015. Kinder und Jugendliche sollen hier auch zur Schule gehen können.

In Heessen wurde am Wochenende die Alfred-Fischer Halle für Geflüchtete aus der Ukraine vorbereitet. Bis jetzt sind etwas über 200 Menschen in Hamm angemeldet, die Stadt rechnet allerdings damit, dass es noch deutlich mehr werden. "Wir gehen davon aus, dass wir in Hamm die Zahlen der letzten Flüchtlingswelle von 2015 wieder erreichen." So drastisch schätzt Oberbürgermeister Marc Herter die aktuelle Entwicklung in der Ukraine ein.
Bereits jetzt habe unsere Stadt deutlich mehr Menschen aufgenommen als andere. Es gebe allerdings auch noch keinen Verteilschlüssel vom Bund. Nach den Unterkünften im Glunz-Dorf und an der Schützenstraße bietet ab kommender Woche die Alfred-Fischer Halle genügend Platz für bis zu 500 Menschen. Weiteren Platz bieten Appartments am Berufsförderungswerk und übergangsweise auch das Jugendgästehaus Sylverberg am Kurpark. Ziel sei es allerdings, die Geflüchteten schnell in eigene Wohnunge zu vermittlen, betont die Stadt.
Notunterkunft Alfred-Fischer-Halle
Schulbildung für Geflüchtete
Geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine sollen möglichst schnell in Hammer Kitas und Schulen gehen. Die Stadt will sie hier integrieren und ihnen die deutsche Sprache beibringen. In Hamm wurden bisher 80 Kinder registriert, etwa zwei Drittel von ihnen im schulpflichtigen Alter. Um sie bald betreuen zu können, bereitet die Stadt aktuell die Schuleingangsuntersuchungen vor. Ein Problem könnte die Impfpflicht in Schulen und Kitas werden, so der Dezernent für Migration Volker Burgard. Die Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln sei in der Ukraine kaum verbreitet. Aber auch wer geimpft ist, hat oft seinen Impfausweis bei der Flucht nicht mitgenommen und gilt daher als ungeimpft.
Schulpflichtige Kinder dürfen deswegen nicht abgelehnt werden, in den Kitas sieht das allerdings anders aus, so die Stadt. Zusammen mit den 60 freiwilligen Dolmetschern der Stadt versuche man jetzt mit den Eltern ins Gespräch zu kommen und dafür eine Lösung zu finden. Bis die ersten Kinder in die Schule gehen dürfen wird ohnehin noch etwas Zeit vergehen, denn die Landesregierung steckt für das Angebot noch in den Vorbereitungen.