
Stadtwerke Hamm mit starker Bilanz 2024
Die Stadtwerke Hamm freuen sich über ein erfolgreiches Geschäftsjahr und das zweitbeste Ergebnis in ihrer Geschichte - trotz schwieriger Marktbedingungen.
Veröffentlicht: Dienstag, 01.07.2025 14:00
Herausforderungen in Hamm
Die Stadtwerke Hamm blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Mit einem Gewinn von 19,6 Millionen Euro, dem zweithöchsten in der Geschichte des Unternehmens, habe man Stärke und Innovationskraft gezeigt, betont Geschäftsführer Reinhard Bartsch.
"Dieses gute Ergebnis war nur durch das Engagement und die Leistungsbereitschaft aller Mitarbeitenden möglich" - Reinhard Bartsch, aktueller Stadtwerke-Geschäftsführer
Darüber hinaus bedankte sich Bartsch ausdrücklich beim ehemaligen Geschäftsführer Jörg Hegemann, der jetzt im Ruhestand ist, aber als Geschäftsführer das vorgestellte Ergebnis ebenfalls noch mitzuverantworten habe. Grundsätzlich erkläre sich das gute Ergebnis auch aus unerwarteten Einnahmen, so Bartsch. Zum Beispiel habe man im Bereich Verkehr tatsächlich alle Rückerstattungen für das Deutschland-Ticket erhalten. Über Beteiligungen konnten knapp 39 Millionen Euro für die Stadt erwirtschaftet werden, das betraf unter anderem die Parkhäuser, Konzessionen und die Gewerbesteuer.
Wettbewerb wird auch für Stadtwerke Hamm größer
Insgesamt ist der Verkauf von Strom, Gas und Wasser die Haupteinnahmequelle, trotz leicht rückläufiger Liefermengen. Nach wie vor profitiere das Unternehmen vom Vertrauen der Kunden und von den vergleichsweise günstigen Preisen, betonte Bartsch. So lägen die Energiepreise im Vergleich deutlich an der unteren Grenze und man habe auch fast 10.000 zusätzlich Kunden von außerhalb gewinnen können. Man bemerke aber schon, dass der Wettbewerb wieder zunehme. Deshalb sei es wichtig, dass das Eigenkapital weiter gestärkt werden konnte.
Defizitäre Bäder und Verkehrsbetriebe
Das Betreiben der Bäder und des ÖPNV bleibt weiter ein Verlustgeschäft. Allerdings habe man auch hier 2024 unerwartete Einnahmen gehabt, betont Bartsch. So endete ein Rechtsstreit über Baumängel am Maximare nach über 20 Jahren mit einem Vergleich und der Zahlung von einer Million Euro. Ins Maximare seien im vergangenen Jahr auch nochmal mehr Besucher gekommen (plus 13.000). Insgesamt kamen 2024 in alle Bäder in Hamm 494.000 Gäste. Der Besuch in den Freibädern sei ohnehin schwer kalkulierbar und schwankend, so Bartsch. Einzelheiten zum Geschäftsbericht für 2024 bieten die Stadtwerke über einen Link an.
Investitionen in Hamm
Aktuell werde das Unternehmen deutlich investieren, betonte Bartsch. Es gehe unter anderem um Wasserstoffbusse, eine Trafostation und den Ausbau der Wasseraufbereitung - Stichwort: Wasserwerk in Warmen in Fröndenberg. Grundsätzlich habe man in Hamm zunächst kein Wasserproblem, auch nicht während Hitzeperioden, betont Bartsch, da das Wasser ja auch der Ruhr beziehungsweise einem Stausee komme. Trotzdem sei es angeraten, mit Wasser sparsam umzugehen. Auch bei der Ruhr zeige sich nämlich aktuell der niedrigst zulässige Pegel.
Mobilitätswende in Hamm
Die Mobilitätswende sei 2024 in Hamm deutlich vorangekommen, so Bartsch. Mit dem Deutschland-Ticket und dem HammTicket seien die Zahlen derer in die Höhe geschnellt, die mit dem ÖPNV in Hamm unterwegs seien. Für Schülerinnen und Auszubildende gibt es seit August 2023 das MaxiTicket und sie können damit kostenlos fahren. Insgesamt machen sie etwa 44 Prozent der Fahrgäste aus. Auch im Bereich der Elektromobilität gab es laut Bartsch Fortschritte. Die Stadtwerke betreiben 51 Ladesäulen mit 102 Ladepunkten in Hamm. Angesichts der Gesamtzahl von rund 102.000 Autos in der Stadt waren im letzten Jahr gut 3.000 reine Elektroautos und fast 1.4500 Plug-In-Hybride registriert.
Fortschritte in Hamm bei erneuerbaren Energien
Mit Blick auf nachhaltige Energieversorgung berichtete Bartsch, dass mittlerweile über 7.200 Photovoltaikanlagen Strom in das lokale Netz einspeisen, ergänzt durch etwa 1.000 Mikro-PV-Anlagen. Bis Ende 2024 wurden 286 Energiedächer auf privaten Dächern installiert, sieben weitere auf städtischen Immobilien. Im Bereich Windkraft betreiben die Stadtwerke fünf Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 6,8 MW und sind an weiteren Projekten beteiligt. Zudem versorgen sie rund 2.270 Haushalte in Hamm mit zertifizierter Fernwärme aus der Müllverbrennungsanlage.
Frau an der Spitze
Zum ersten Mal wird ab Januar 2026 eine Frau an der Spitze des Unternehmens stehen. Dann übernimmt Mileva Meißner die kaufmännische Geschäftsführung und arbeitet dann gemeinsam mit Reinhard Bartsch. Sie ist Nachfolgerin des langjährigen Stadtwerke-Geschäftsführers Jörg Hegemann.
Autorin: Ute Hien