Straßen in Hamm werden langsam schneefrei

Ein bisschen Schnee kommt immer noch runter, trotzdem entspannt sich die Situation auf den Hammer Straßen immer mehr. Denn ein Gutes hat das Ganze auch: Der Schnee pappt uns zusammen.

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Landwirte packen mit an

Gerade gibt es neben dem Winterdienst noch ganz besondere Schneehelfer in Hamm. Die Landwirte sind im ganzen Stadtgebiet unterwegs und helfen, wo sie können. In Bockum Hövel packt zum Beispiel Junglandwirt Johannes Barkhaus mit an: "Wir haben am Sonntag angefahren, hier in der Bauerschaft zu schieben und wurden von einigen Nachbarn gefragt, ob wir deren Einfahrten freiräumen können. Dann habe ich noch einige Schneeverwehungen weggeräumt, die teilweise bis zu einem Meter hoch waren."

Helfer in der Not war auch Landwirt Frank Möller, selbst wenn bei ihm ein bisschen Eigennutz dabei war: "Sie haben uns die Pflege von unserem Vater abgesagt. Die seien total eingeschneit gewesen. Da muss sich wohl eine dran erinnert haben, dass unser Vater einen Bauernhof hat. Und dann haben sie gefragt, ob wir nicht helfen können, das Ding freizuschieben mit dem Trecker. Da bin ich hingefahren, habe den ganzen Laden erstmal freigeschoben und die alten Leute können wieder mit dem Taxi gefahrlos bis vor die Tür fahren und aussteigen. Macht man ja gerne sowas." Und von der Einrichtungsleiterin gab es dafür auch nochmal persönlich ein dickes Dankeschön!

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Verschneite Straßen bringen Hammer auf die Palme

Viele von euch haben sich bei uns auch gemeldet und darüber beschwert, dass zahlreiche Straßen im Stadtgebiet nach wie vor weiß sind. Zum Beispiel auch Tanja: "Jeden Morgen fahre ich von der Stadtmitte durch Herringen nach Bergkamen. Und ich muss sagen: Es ist eine Katastrophe. Die Lkw haben sich festgefahren, Autos standen quer. Wenn ich jetzt hier in Bergkamen gucke, ist alles geräumt. Und fahre ich wieder zurück nach Hamm, ist es wie gesagt eine Katastrophe."

Winterdienst: "Wir haben nur eine Salzlösung zur Verfügung"

In Unna und Warendorf zum Beispiel wird derzeit mit sogenannten FS30-Gemischen gestreut, die bei derartig niedrigen Temperaturen deutlich wirksamer sind. Das heißt, die Flüssigkeit besteht aus 70 Prozent Auftausalz und 30 Prozent Sole. Und das steht uns in Hamm einfach nicht zur Verfügung, sagt ASH-Betriebsleiter Reinhard Bartsch: "Es gibt andere Auftaumittel, die haben dann aber ein anderes Salz und sind auch relativ teuer. Ich kenne das eigentlich nur aus diesen Taumittel-Sprühanlagen, die man auf den Autobahnen hin und wieder sieht. Unsere gesamte Fördertechnik ist ausgelegt auf die Natriumchloridlösung, die wir hier verstreuen. Und wir hätten alle Tanks komplett umbauen müssen - ich weiß gar nicht, ob das technisch überhaupt möglich ist. Der Aufwand hätte in keinem Verhältnis zum Nutzen mehr gestanden."

Dennoch hat Bartsch Hoffnung für Hamms Straßen: "Es wird jetzt wärmer - heißt, wir haben Temperaturen oberhalb von minus zehn Grad, sodass die Wirkung auch schneller einsetzt. Wir werden auch weiterhin durchgehend fahren und streuen." In Hamm werde jetzt an den neuralgischen Punkten auf den Straßen gestreut: also Hauptverkehrsstraßen, Brücken und Steigungen. Das sagte uns ein Stadtsprecher.

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