Substitutionsärzte in Hamm haben keine Probleme mit Umfeld

Der geplante Umzug einer Substitutionspraxis vom Hammer Osten in den Hammer Süden hat eine Diskussion entfacht. Bei den Praxen für Suchtpatienten in den anderen Stadtteilen in Hamm gibt es keine Beschwerden über die Patienten der Methadonärzte. Das ist der aktuelle Stand.

Aktuell ist die Substitutionspraxis noch an der Ostenallee gegenüber der Musikschule.
© Radio Lippewelle Hamm

Unterschriftenaktionen gegen geplante Praxis für Suchtkranke im Hammer Süden

Die Diskussion um den Umzug einer Praxis für Suchtpatienten lässt den Hammer Süden nicht los. Geschäfte im Stadtteil haben Unterschriftenlisten ausgelegt, um den Umzug zu verhindern. Die Praxis von Dr. Andreas Adrian, um die es geht, ist aber nicht die einzige Praxis für Suchtpatienten in Hamm. Insgesamt gibt es fünf. Neben den beiden in der Innenstadt, gibt es auch in Pelkum einen Substitutionsarzt. Dr. Ernst-Jürgen Hardt betreut zwei Gruppen, eine davon auch im Kreis Unna. Insgesamt bekommen in beiden Gruppen rund 150 Menschen Ersatzdrogen bei ihm, es kommen aber nicht alle regelmäßig nach Pelkum. Axel Püttner, Bezirksbürgermeister von Pelkum sagt auf Lippewelle-Anfrage, dass es in der letzten Zeit keine Beschwerden von Anwohnern gab. Da einige der Substituierten einpendeln, ist im Schulzenpark in Hamm-Pelkum ein Pavillon eingerichtet worden, wo sie sich treffen können. Der Standort werde natürlich regelmäßig vom Kommunalen Ordnungsdienst und der Polizei kontrolliert, so Püttner.

Keine Auffälligkeiten bei Substitutionspraxen in Hamm-Pelkum und Bockum-Hövel

Im Stadtbezirk Bockum-Hövel sind es schon seit Jahrzehnten zwei Substitutionspraxen. Im Centrum für erweiterte Allgemeinmedizin Hamm am Bockumer Weg betreuen zwei Ärzten rund 150 Suchtpatienten, davon die meisten aus Hamm, so Dr. Christina Ramon. In 20 Jahren gab es nur selten mal Stress, auch ein Sicherheitsdienst sei nicht nötig. Auch in der Hammer Straße läuft die Substitution ohne Probleme, dort sind es rund 50 Patienten, die von Dr.med. Godula Schwamborn betreut werden. Die 81-Jährige wird noch bis Ende des Jahres weitermachen. Der Bockum-Hövler Bezirksbürgermeister Klaus Jendreiek bekommt keine Beschwerden bezüglich der Praxen, auch bei seinen regelmäßigen Treffen im KOD und Polizei sei das nie ein Thema.

Praxis für Suchtkranke im ehemaligen Elektrofachmarkt im Hammer Süden weiterhin geplant

Dr. Andreas Adrian sieht das Gebäude des ehemaligen Elektrofachmarkts Rinsche an der Werler Straße im Hammer Süden weiterhin als den geeigneten Standort für seine Substitutionspraxis. Er habe sich mehrere Orte angesehen, aber im Hammer Süden seien die Voraussetzungen am besten. Bis alle behördlichen Hürden geschafft sind, könnte es aber doch noch etwas länger als Ende Mai dauern. Dr. Adrian würde gerne in einer Veranstaltung die Anwohner und Geschäftsleute im Hammer Süden über die Arbeit in dem ärztlichen Zentrum informieren. Derzeit fehle dazu aber noch ein passender Raum. An dem neuen Standort sind perspektivisch auch Fortbildungen zum Thema geplant.

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