Anzeige
Tag des Flüchtlings: Einblicke in die Fischer-Halle in Hamm
Teilen: mail

Tag des Flüchtlings: Einblicke in die Fischer-Halle in Hamm

Viele Menschen aus Hamm fahren täglich an der Alfred-Fischer Halle vorbei und können sich nicht genau vorstellen, was sich hinter den Wänden verbirgt.

Zum Tag des Flüchtlings am 27.9. war die Lippewelle dort und hat einige Eindrücke gesammelt.

Veröffentlicht: Freitag, 27.09.2024 11:03

Anzeige

Das bietet die Einrichtung für Geflüchtete der Alfred-Fischer Halle Hamm

Anzeige

Die Alfred-Fischer-Halle in Hamm ist derzeit eine zentrale Anlaufstelle für Geflüchtete in Hamm. Die Einrichtung bietet eine sichere Unterkunft und verfügt über Kapazitäten für eine große Anzahl von Menschen, die hier Schutz suchen.

 „Geflüchtete brauchen das Gefühl von Sicherheit und die Gewissheit, dass sie in einem geschützten Raum sind." - Leiter der Pressestelle der Bezirksregierung Hamm Christoph Söbbeler

Die Halle bietet Platz für 400 Menschen, von denen aktuell 316 Plätze (Stand 23.08.) belegt sind. Zusätzlich stehen 100 sogenannte „Stand-By“-Plätze zur Verfügung, die in Notfallsituationen für Geflüchtete reserviert werden. Die Halle ist mit Zimmern ausgestattet, die für vier, sechs oder acht Personen vorgesehen sind. Allerdings wird versucht, die Zimmer nicht vollständig zu belegen, sofern es die Kapazitäten erlauben. Das bedeutet, dass in einem 8-Bett-Zimmer beispielsweise nur sechs Personen untergebracht werden, um den Bewohnern mehr Raum zu bieten, erläutert uns Christopher Söbbeler im Lippewelle-Gespräch. Zum Duschen stehen mehrere Container mit einzelnen Duschräumen zur Verfügung, die nach Geschlechtern getrennt sind. Sowohl Männer als auch Frauen haben somit Zugang zu separaten Duschbereichen. Für die Kinder geflüchteter Familien gibt es in der Unterkunft auch einen Kindergarten, der speziell für sie von den Maltesern eingerichtet wurde.

Anzeige

Tagesablauf in der Alfred-Fischer Halle Hamm

Anzeige

Der Tagesablauf in der Halle ist strukturiert: Essenszeiten in der Kantine sorgen für regelmäßige Mahlzeiten. Freizeitmöglichkeiten wie Fitness, Basketball oder Fußball organisiert von den Maltesern bieten den Bewohnern eine Abwechslung. Zudem besteht die Möglichkeit, den Abend im Club-Bereich ausklingen zu lassen. Ein besonderer Fokus liegt auf der psychologischen Unterstützung, die den Geflüchteten zur Verfügung steht. Auch ein Bereich für medizinische Versorgung ist eingerichtet, um eine umfassende Betreuung sicherzustellen. Neben der medizinischen und psychologischen Unterstützung bieten die Malteser auch soziale Betreuungsangebote an, die den Geflüchteten helfen, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden und eine Perspektive für die Zukunft zu entwickeln. Die Geflüchteten können die Unterkunft jederzeit verlassen, um außerhalb etwas zu unternehmen. Sie müssen lediglich beim Security-Häuschen am Eingang Bescheid sagen, wenn sie die Unterkunft verlassen und auch, wenn sie zurückkehren, erklärt uns Mitarbeiterin der Bezirksregierung Arnsberg Gülfidan Ipek-Sarıkaya im Lippewelle-Gespräch. Das Sommerfest (23.08) hat den Geflüchteten eine Abwechslung im Alltag geboten und es ermöglicht, die Akteure in einer entspannenden Atmosphäre näher kennenzulernen. Es gab internationale Speisen, kulturelle Musik und eine Hüpfburg für die Kinder.

Anzeige

Geflüchteter aus Syrien: Ein Blick auf seine Reise und seinen Neuanfang in Hamm

Anzeige

Ein Geflüchteter aus Syrien, der anonym bleiben möchte, lebt seit vier Monaten in Deutschland. Er lernt derzeit privat Deutsch, da er ohne seine Papiere keinen offiziellen Deutschkurs besuchen darf. Seine Flucht führte ihn von Syrien über Libyen nach Italien – eine gefährliche Reise, die ihn 21 Stunden auf See brachte. In Italien erlebte er seine ersten Rassismus-Erfahrungen und wurde mit minimaler Unterstützung konfrontiert. Schließlich gelangte er mit dem Zug nach Deutschland.

Anzeige

So sieht sein Alltag in der Alfred-Fischer-Halle Hamm aus

Anzeige

Dem aus Syrien Geflüchteten gefällt die Unterkunft in der Alfred-Fischer-Halle. Er ist dankbar, in Deutschland gut empfangen worden zu sein und schätzt besonders den respektvollen Umgang der Mitarbeiter mit ihm und seiner Kultur. Im Lippewelle-Gespräch erzählt er uns auf Englisch, dass er in Syrien als Apotheker gearbeitet hat. Jetzt engagiert er sich ehrenamtlich im Sanitätshaus der Unterkunft als Übersetzer. Er arbeitet von 9 bis 16 Uhr und verbringt seine Freizeit oft im Fitnessbereich der Unterkunft, versucht durch Sprach-Apps auf seinem Handy Deutsch zu lernen und verbringt im Club-Bereich den restlichen Abend mit seinen Freunden. Sein Ziel ist es, die bürokratischen Hürden zu überwinden, einen Deutschkurs zu besuchen, um hier seinem Traumjob als Apotheker nachzugehen.

Anzeige
Anzeige
Anzeige