Tempo 30 flächendeckend ist auch in Hamm ein Aufreger

Der Deutsche Städtetag ist dafür, dass Kommunen flächendeckend Tempo 30 einführen dürfen. Nur auf ausgewählten Hauptstraßen sollte dann noch Tempo 50 oder eine andere Geschwindigkeit zugelassen werden. Bundesverkehrsminister Wissing soll das Verkehrsrecht entsprechend anpassen. 

© Radio Lippewelle Hamm

Städte sollten «selbst entscheiden können, wo es sicherer, klimaschonender und gesünder wird, wenn nicht Tempo 50 gilt. Es darf nicht immer Jahre und viele Gutachten brauchen, bis sich etwas ändert», sagte Hauptgeschäftsführer Dedy der RP. "Wir begrüßen es sehr, wenn die Kommunen in diesem Bereich mehr Entscheidungskompetenzen bekommen", heißt es von der Stadt Hamm auf unsere Nachfrage. Bisher gibt es strenge Anforderungen an Tempo 30-Abschnitte , z.B. in Wohngebieten, vor Seniorenheimen, Schulen und Kitas.

Die Stadt Hamm hat aktuell 23 Straßen untersucht- in 10 weiteren soll Tempo 30 kommen.

Dazu gehört dann auch die Werler Straße als Bundesstraße. Tempo 30 gilt dann auf dem Abschnitt zwischen der Kita Spatzennest und der Kinderklinik am EVK. Auch vor dem DRK-Seniorenstift an der Marker Allee und dem Ludgeristift an der Hammer Straße wird das Tempo gedrosselt, ebenso vor der Kita Outlaw an der Wilhelmstraße. Damit sind die rechtlichen Möglichkeiten ausgereizt, heißt es von der Stadt.

Tempo 30 ist auch in Hamm ein Aufreger-Thema. Auch die Ampelkoalition in Hamm ist sich nicht einig.

Die FDP sagt: "Ein flächendeckendes Tempo 30 in Hamm wird es mit uns nicht geben!". Die FDP sieht besonders den ÖPNV in Gefahr, den die Ampel gerade stärken will. Durch mehr Tempo 30 Zonen könne der Busverkehr verlangsamt und damit unattraktiv werden. Deswegen hat sich Stadt Hamm auch noch nicht dem Bündnis "Lebenswerte Städte" angeschlossen. Darin setzen sich hunderte Gemeinden dafür ein, dass Kommunen dort, wo sie es notwendig finden, die Höchstgeschwindigkeit 30 km/h innerorts festlegen können.

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