THW-Neubauprogramm: 15 Millionen Euro für Hamm

Die Nacht hell erleuchten oder ein Überschwemmungsgebiet trocken legen: Das kann das Technische Hilfswerk, kurz THW. Auch in Hamm kommt es immer wieder zum Einsatz, z.B. beim Weihnachtshochwasser an der Ahse vor knapp zwei Jahren. Und das THW in Hamm profitiert jetzt von einem gigantischen Neubauprogramm. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hat 2,7 Milliarden Euro für das THW-Neubauprogramms frei gemacht. Insgesamt sollen 140 neue Unterkünfte für das Technische Hilfswerk (THW) entstehen, darunter auch eine moderne Unterkunft für den Ortsverband Hamm.

Der SPD-Bundestagsabgeordneter Michael Thews schreibt: „Versprechen gehalten: Mit der Umsetzung des gesamten Bauprogramms profitiert jetzt auch das THW in Hamm.“ Der Neubau in Hamm wird mit bis zu 15 Millionen Euro finanziert und soll künftig optimale Bedingungen für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bieten. Julian Janssen, sicherheitspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, betont: „Wer im Notfall Leben schützt, verdient moderne Unterkünfte und klare Wertschätzung. Der Neubau in Hamm ist ein starkes Signal für die Sicherheit unserer Stadt.“

Für den Ortsverband Hamm kam die Entscheidung überraschend. Konkrete Planungsdetails gebe es noch nicht, fest stehe aber, dass der Ortsverband von dem Programm eindeutig profitieren werde, sagte uns ein Sprecher. Für das THW in Hamm bedeute der geplante Neubau vor allem eines: die ersehnte Anpassung an heutige Standards. Die aktuelle Unterkunft an der Östingstraße wurde vor mehr als 25 Jahren geplant und 2003 bezogen, das Platzangebot für Mensch und Material gilt längst als nicht mehr zeitgemäß, so der Ortsverband. Da sich das THW in Hamm in den letzten Jahren personell, materiell und fahrzeugtechnisch deutlich weiterentwickelt habe, seien moderne räumliche Bedingungen dringend notwendig, um den Auftrag im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz bestmöglich erfüllen zu können.

Beim Neubau spielen moderne Energie- und Nachhaltigkeitsstandards eine wichtige Rolle. Geplant sind energieeffiziente Gebäude, ausgestattet unter anderem mit Wärmepumpen, Photovoltaik-Anlagen sowie Regenwassernutzung. Darüber hinaus sollen die neuen Unterkünfte weitgehend barrierefrei errichtet werden. Zum zeitlichen Ablauf lässt sich derzeit sagen, dass die Mittel gemäß Haushaltsbeschluss erst ab 2027 zur Verfügung stehen. Das THW-Bauprogramm ist bis 2030 angesetzt. Bis dahin müssen noch Erkundungen, Grundstücksfragen und Bauplanungen umgesetzt werden. Bis tatsächlich eine neue Unterkunft in Hamm entsteht, wird daher noch einige Zeit vergehen.

Das THW-Neubauprogramm wurde bereits 2022 gemeinsam mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) gestartet. Im Rahmen dieses Programms lässt der Bund durch die BImA sämtliche Neubauten und Erweiterungsmaßnahmen errichten. Ziel ist es, Unterkünfte seriell und standardisiert zu bauen, um modernste Anforderungen an Barrierefreiheit, Energiestandards sowie Platz für Fahrzeuge und Technik zu erfüllen. Durch die Grundgesetzänderung im März 2025, die Ausgaben für Zivil- und Bevölkerungsschutz von der Schuldenbremse ausnimmt, wurde der Weg für die nun möglichen Investitionen freigemacht. Der THW-Haushalt 2026 erreicht ein Rekordniveau von 642 Millionen Euro, darunter 60,6 Millionen Euro für die Selbstbewirtschaftung der Ortsverbände.

Autoren: Saskia Rudnik/Rainer Wilkes