U18-Wahl: So wurde in Hamm gewählt

Kinder und Jugendliche in Hamm würden links oder die AfD wählen. Das sagen die Ergebnisse der U18-Wahl.

© KUBUS

Sefika Minte der Linken bekommt die meisten Stimmen

Eine Woche lang konnten Kinder und Jugendliche in Hamm ihre Stimme in den Jugendzentren KUBUS und Casino abgeben. 352 gültige Stimmzettel wurden in dieser Zeit abgegeben. Die meisten Erststimmen gingen an Bundestagskandidatin der Linken für den Wahlkreis Hamm-Unna II Sefika Minte. Sie erhielt 27,9% der Stimmen. Minte freut sich über den hohen Zuspruch der jungen Generation.

"Dass ich als Direktkandidatin der Linken, das beste Ergebnis bei der U18 Wahl in meinem Wahlkreis eingefahren habe, hat auch was damit zu tun, dass wir als Linke wichtige Themen für die Jugend setzen. Wie soziale Gerechtigkeit, gutes Klima und Umweltschutz." - Sefika Minte

FDP-Kandidat in Hamm weit abgeschlagen

Die zweitmeisten Stimmen mit 23,8% gingen an SPD-Kandidaten und aktuellen Bundestagsabgeordneten Micheal Thews. Den dritten Platz belegt CDU-Kandidat Arnd Hilwig (17,3%) gefolgt von Nelli Soumaoro von den Grünen (7,3%). Am wenigsten Erststimmen erhielt FDP-Kandidat Lucas Slunjski mit 4,1%.

Linke und AfD auf Platz eins und zwei in Hamm

Auch von den Zweitstimmen gingen nur wenige an die FDP. Die Partei scheiterte bei der U18 Wahl in Hamm mit 3,5% an der 5%-Hürde. Die zwei Parteien, die die Kinder und Jugendlichen in Hamm am liebsten im Bundestag vertreten sehen wollen, sind die Linke (22%) und die AfD (21,2%).

"Ich sehe, dass die Linke Zukunft hat, die U18-Jährigen dürfen zwar noch nicht wählen, aber mit ihrem Ergebnis stärken sie weitere Linke Positionen. In unserem Parteiprogramm fordern wir auch die Absetzung des Wahlalters bei der Bundestagswahl auf 16. Hingegen sind CDU und andere Parteien gegen die Absenkung des Wahlalters." - Sefika Minte

Die SPD erhielt die drittmeisten Stimmen (19,4%), gefolgt von der CDU mit 15,4%. Ebenfalls geschafft in den Wunsch-Bundestag der U-18 Wähler in Hamm hätten es die Grünen mit 6,4% der Erststimmen.

Bundesweite Initiative

Die U18 Wahl ist eine bundesweite Initiative. Insgesamt sind in 1812 Wahlbüros über 166.000 Stimmen abgegeben worden. Die Wahlergebnisse sind nicht repräsentativ, können jedoch eine Tendenz dafür geben, welche Parteien Kinder und Jugendliche in Deutschland am meisten oder wenigsten überzeugen. Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Bundeszentrale für politische Bildung geförderte Initiative soll außerdem das Verständnis für demokratische Prozesse fördern. In den Wahllokalen finden Workshops und Diskussionen statt, die junge Menschen aktiv in politische Themen einbinden.