Virtuelles Wartezimmer im Gespräch
Veröffentlicht: Dienstag, 21.07.2020 11:49
Viele begrüßen den Krankenschein per Videosprechstunde.
Drei von fünf Bundesbürgern begrüßen die neue Möglichkeit einer Krankschreibung per Videosprechstunde. Ein Viertel lehnt diese Neuerung ab, heißt es in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Voraussetzung für die Sprechstunde per Video ist, dass der Arzt den Patienten schon kennt - und nach sieben Tagen muss er dann doch persönlich in der Praxis vorbeischauen. Die Lippewelle hat mit dem Hammer Hausarzt Dr. Hans Georg Schöttler aus Hamm darüber gesprochen.
Für Schöttler ist die Video-Sprechstunde kein Ersatz, aber ein hilfreicher Zusatz. So könne man Patienten ohne direkten Kontakt versorgen, was gerade mit Blick auf die aktuelle Pandemie, aber auch auf die kommende Grippesaison sinnvoll sei. Hinzu komme, dass ein Video-Gespräch nochmal mehr möglich mache als Telefonieren: Dort könne man als geschulter Mediziner nicht nur hören, sondern auch sehen, wie krank der Patient sei. Schöttler selbst hat das auch schon einige Male ausprobiert: Noch habe er allerdings nicht den perfekten Anbieter gefunden. Trotzdem glaubt er: Schon bald finden wir es voll normal, bei leichteren Erkrankungen auch mal im virtuellen Wartezimmer zu sitzen.