Waldkita in Hamm fährt besonderes Konzept
Veröffentlicht: Mittwoch, 29.11.2023 08:43
Die Kita "Am Eichenwäldchen" in Bockum-Hövel bringt den Kindern vor allem die Natur sehr nah. Entstanden ist das Konzept der Waldkita durch eine Elterninitiative.
Naturnahes Konzept in der Waldkita in Bockum-Hövel
Sich beim Spielen dreckig machen und die Natur bis ins kleinste Detail erleben - für Ingrid Westerteicher von der Waldkita "Am Eichenwäldchen" in Bockum-Hövel sind das genau die Dinge, die zählen.
"Ich habe damals die Einrichtung gegründet, weil ich selber Pflegekinder in meinem Haushalt hatte.Dann habe ich für sie einen Kindergartenplatz gesucht und habe mir gedacht: Das möchte ich nicht. Dann haben wir angefangen, etwas Eigenes zu bauen. Mir war wichtig, dass die Kinder Freiheit haben und selbstbestimmt den Alltag leben dürfen." - Ingrid Westerteicher, Gründerin der Waldkita "Am Eichenwäldchen"
Die Waldkita in Bockum-Hövel sei ein Ort, an dem die Kinder üben dürfen, ohne dass sie Angst haben müssen. So ein Konzept gab es bisher noch nicht in Hamm und deswegen hat Westerteicher ihre eigene Kita aufgemacht.
Alltag mit Tieren in der Kita in Hamm
Die Waldkita bringt den Kindern auch einen Alltag mit Tieren näher, denn auf dem Gelände in Bockum-Hövel wohnen die unterschiedlichsten Tiere. Es gibt zum Beispiel drei Therapiehunde, einen Konstruktionsraum mit Ameisen, die von den Kindern beobachtet werden können. Und im Garten sind Bienen und Hühner zu finden, die im Alltag mit eingebaut werden. So erfahren die Kinder unter anderem, woher die Eier kommen und wie eine Honigproduktion abläuft.
Waldkita bietet offenes Konzept in Hamm
Die Waldkita "Am Eichenwäldchen" ist eine anerkannte Sprach- und Bewegungskita. Ein Großteil der Erzieher sind ausgebildete Naturpädagogen. Neben der naturnahen Begleitung im Alltag werden auch Bewegung und gesunde Ernährung großgeschrieben. Es gibt eine Frischküche, in der Gemüse aus eigenem Anbau und Bioprodukte verarbeitet werden. Die Kinder dürfen in der Küche oft mithelfen.
Auf dem Außengelände steht eine Jurte - ein traditionelles Zelt der Nomaden in Zentralasien. Dort sitzen die Kinder zum Beispiel am Lagerfeuer zusammen und bereiten auch mal das Essen draußen zu. Die Kita nimmt sich dabei die Montessoripädagogik als Beispiel.
Eigene Kita gegen die Kitakrise
Angesichts der aktuellen Kitakrise ist es sicherlich keine schlechte Idee, eine eigene Kita zu eröffnen, wenn es die Möglichkeiten gibt. In Deutschland fehlen einer Studie zufolge trotz Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz rund 430.000 Kita-Plätze - auch wenn es Fortschritte beim Ausbau von Kita-Angeboten gibt. Dadurch kommen vor allem Erzieherinnen und Erzieher an ihre Grenzen. Erst am Dienstag (28.11.) haben deutschlandweit fast 20.000 Lehrkräfte gestreikt.