Warntag in Hamm größtenteils erfolgreich

Der letzte Warntag ist erst vier Monate her, heute (9. März) gab's den nächsten - diesmal aber nicht bundes-, sondern landesweit. Auch in Hamm haben heute um 11 Uhr die Sirenen und Smartphones Lärm gemacht.

Die Stadt testet die Sirenen beim Warntag.
© Andreas Rother

Am Warntag hat es heute (9. März) auf alle möglichen Arten gebimmelt und geheult. Ziel dabei ist, unsere Warn- und Alarmsysteme zu testen und uns allen zu zeigen, wie das im Ernstfall klingen würde, damit wir es dann auch checken. Dafür hat die Hammer Feuerwehr heute um 11 Uhr unsere 40 Sirenen im Stadtgebiet ausgelöst. Die Stadt will langfristig auch noch mehr davon anschaffen.

Es wurde aber nicht nur per Sirene gewarnt, sondern auch über Warn-Apps wie NINA oder KATWARN. Außerdem wurden unsere Smartphones zur Sirene - über das sogenannte Cell Broadcast System.

Warum gibt es den Warntag überhaupt?

Der Warntag ist ein Probelauf von allen Warn- und Alarmsystemen für den Ernstfall. In Nordrhein-Westfalen kennen wir den Aktionstag schon länger, seit 2018 findet er hier jährlich statt. 2020 gab es zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung auch einen deutschlandweiten Warntag, der von Bund und Ländern gemeinsam organisiert wurde. Der letzte bundesweite Warntag war am 8. Dezember 2022.

Für welchen Ernstfall werden die Sirenen getestet?

Die Warnsysteme sind dazu da, uns alle vor ernstzunehmenden Katastrophen und Gefahrensituationen zu warnen. Das können extreme Naturereignisse sein wie Überschwemmungen, Erdbeben, Unwetter oder Hitzewellen. Aber auch durch Industrieunfälle verursachte Schadstoffaustritte, radioaktive Strahlung oder Bombenentschärfungen. Auch Großbrände, die drohen, sich auszubreiten, sind ein Grund für eine solche Gefahrenmeldung. Außerdem kommen die Sirenen zum Einsatz, wenn durch einen Zwischenfall oder Hackerangriff die grundlegenden Versorgungssysteme unterbrochen sind: Strom, Gas, Wasser, Internet oder Telefon. Und natürlich, wenn Deutschland militärisch durch ein anderes Land angegriffen wird - dazu zählen auch Cyberangriffe - oder bei Amokläufen bzw. terroristischen Attacken. Der Alarm schlägt auch an, wenn sich Krankheitserreger - wie das Coronavirus - flächendeckend ausbreiten.

Über welche Kanäle kommen die Warnsignale?

In Hamm kommen 40 feste Sirenen zum Einsatz. Auch bei uns im Radio und Fernsehen werden entsprechende Warnhinweise gesendet. Vor einiger Zeit sind außerdem einige weitere Wege hinzugekommen: Auch über die sozialen Medien, Warn-Apps wie „Nina" bzw. "Katwarn" oder digitale Werbeflächen in Bahnhöfen wird die Gefahrenmeldung geschaltet.

Seit Dezember 2022 gibt es Warnungen auch über Cell Broadcast. Dabei wird euer Handy zur Sirene. wenn es softwaretechnisch auf dem neuesten Stand ist, Netz hat, und eben alles läuft wie geplant. Stummgeschaltete Smartphones sollten auch heulen.

Was bedeuten die einzelnen Töne der Sirene?

Ein an- und abschwellender, heller und dunkler werdender Heulton, der eine Minute ertönt, bedeutet Gefahr, ein dauerhafter Ton bedeutet Entwarnung.

© Radio Lippewelle Hamm
© Radio Lippewelle Hamm

Vermutlich wird es heute eine einminütige Warnung geben, die wenig später durch das Signal der Entwarnung abgelöst wird.

Was soll ich tun, wenn die Sirenen heulen?

Das Signal Warnung bedeutet: Gefahr. Deswegen solltet ihr im Ernstfall folgendes tun, aber natürlich nicht jetzt beim Probealarm: geschlossene Räume aufsuchen, Fenster und Türen schließen, Radio einschalten und auf Durchsagen achten, Nachbarn informieren, auch auf eventuelle Lautsprecherdurchsagen von Feuerwehr oder Polizei achten. Die Notrufnummern 110 und 112 solltet ihr nur bei wirklichen Notfällen anrufen.

Wer warnt in welchem Fall?

Geht es um eine Bedrohung der nationalen Sicherheit oder von nationalem Ausmaß, ist das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zuständig, das auch den Luftraum überwacht. Die Länder und ihre Innenministerien sind bei sonstigen Gefahrenlagen verantwortlich.

Geht es um lokale oder regionale Vorkommnisse, wie zum Beispiel Brände, muss die Feuerwehr eingreifen. Bei einer anstehenden Bedrohung durch ein Naturereignis werden der Deutsche Wetterdienst oder die verschiedenen Hochwasserzentralen der Bundesländer aktiv.

Was können wir als Vorbereitung auf einen Warntag tun?

Vor allem könnt ihr das Betriebssystem eures Smartphones auf dem neuesten Stand halten. Denn der Empfang des Warnsignals mit dem System Cell Broadcast läuft eben über das Betriebssystem des Smartphones.

Generell können nicht alle Smartphones das Signal empfangen, sondern nur iPhones ab dem iPhone 6S und Android-Geräte ab der Version 11 aufwärts.

Soll der Warntag regelmäßig stattfinden?

Den Warntag gibt es zweimal im Jahr: Der bundesweite findet immer im September statt, der landesweite in diesem Jahr im März.

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