Was bedeuten die Corona-Zahlen wirklich?

Wir haben mit dem Infektiologen Dr. Markus Unnewehr von der St. Barbaraklinik über die aktuellen Zahlen und Maßnahmen in Hamm gesprochen.

Dr. Markus Unnewehr, Chefarzt der Barbara-Klinik
© St. Barbara-Klinik

Unsere Corona-Zahlen in Hamm sprengen weiter alle Grenzwerte. Laut dem Infektiologen Dr. Markus Unnewehr von der Barbaraklinik ist das medizinisch aber gar nicht besonders besorgniserregend. Wichtiger sei, die Zahl der Corona-Patienten im Krankenhaus im Blick zu behalten: Denn sie zeigten, wie gefährlich das Virus wirklich sei.

Weniger Corona-Patienten im Krankenhaus, als noch im April

Insgesamt steige die Zahl der Corona-Patienten in Deutschland gerade wieder, so Unnewehr. Aber im Krankenhaus müssten deutlich weniger von ihnen behandelt werden als zu Beginn der Pandemie. Es habe Zeiten gegeben, in denen 70 von 1000 positiv Getesteten gestorben seien, mittlerweile sei es nur noch einer von 1000.

Das liege zum Beispiel daran, dass sich ältere Menschen offenbar besser gegen das Virus schützen könnten und oft gar nicht erst im Krankenhaus landeten. Warum genau der Covid-Erreger scheinbar harmloser werde, wisse man noch nicht genau. Einer Infektion bestmöglich vorsorgen könne man aber auf jeden Fall mit Maske, Abstand und Lüften.

© Radio Lippewelle Hamm

Keine Gefahr beim Reisen

Die meisten deutschen Bundesländer wollen uns momentan nicht haben: Hamm und seine Bewohner gelten weiter als Corona-Hotspot. Dabei sieht der 

Hammer Infektiologe Dr. Markus Unnewehr von der Barbaraklinik keine generelle Gefahr im Reisen, hat er uns gesagt. Gleichzeitig sei nicht jeder Hammer pauschal gefährlich, appelliert Unnewehr, zumal die Zahl der Corona-Patienten im Krankenhaus deutlich aussagekräftiger sei als die der Gesamt-Infizierten oder irgendwelche Inzidenz-Werte.

Eine mögliche langfristige Lösung im Kampf gegen das Corona-Virus könne natürlich der ersehnte Impfstoff sein: Man müsse ihn aber trotz aller Ungeduld gründlich testen.

© Radio Lippewelle Hamm
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