
Weitere Details zum zweiten Recyclinghof in Hamm bekannt
Während die Anwohner nach wie vor protestieren, plant die Stadt gerade weiter ihren zweiten Recyclinghof im Ried im Hammer Süden. Jetzt gibt es auch einen ersten Kostenplan und mehrere Gutachten.
Veröffentlicht: Montag, 21.11.2022 14:56
Laut vorläufiger Schätzung soll der Recylinghof insgesamt rund 5 Millionen Euro kosten. Größter Posten ist dabei die geplante dreiseitig geschlossene und vor allem lärmschluckende Annahmehalle. Sie soll so groß wie vier Tennisplätze werden.
Um diese Kosten ein stückweit aufzufangen, will die Stadt die Abfallgebühren erhöhen - und zwar um 0,85 Prozent. Vorher waren sie über Jahre überhaupt nicht gestiegen. Erst im vergangenen Jahr gab es einen regelrechten Preissprung um 9,92 Prozent. Hamm ist aber immer noch günstiger als alle Kommunen im Umkreis.
1 Euro mehr für Restmüll im Jahr
Das würde sich auch mit der neuen Gebührenerhöhung nicht ändern. Ginge sie durch, würde die typische Restmülltonne jährlich einen knappen Euro teurer werden. Gleichzeitig würden Anwohner sich aber einiges an Strecke sparen, wenn sie ihren Müll doch mal selbst zum Recyclinghof bringen müssen. So heißt es in einer Beschlussvorlage für den Rat. Der soll am 13. Dezember eine Grundsatzentscheidung zu den weiteren Plänen am Standort treffen.
Gutachten geben ein erstes "Go"
Vorbereitend hat die Stadt im September und Oktober zwei Gutachten dazu machen lassen, wie sehr die Anwohner vor Ort vom Geruch und dem Lärm belastet würden. Das Ergebnis: rechtlich gesehen alles verschmerzbar.
Trotzdem gibt es weiter massive Kritik an den Plänen: nicht nur von den Anwohnern, sondern auch von den Gewerbetreibenden im Ried. Dazu gehören neben der Firma Rullko zum Beispiel auch das Hammer Unternehmen Schürmann. Auch die CDU im Hammer Süden sei geschlossen gegen das Vorhaben, sagt Fraktionsvorsitzender Arnd Hilwig. In der Bezirksvertretung Mitte an diesem Dienstag würden seine Parteifreunde deshalb dagegen stimmen.