Zu Besuch bei Familie Taskan: So war der Ramadan in Hamm

Hinter vielen Muslimen in Hamm liegt ein anstrengender Monat: Sie haben gefastet, den ganzen Tag lang nichts gegessen und getrunken. Dass Ramadan aber noch viel mehr bedeutet als Verzicht, hat uns Familie Taskan aus Herringen gezeigt. Wir durften sie während der Fastenzeit begleiten.


Familie Taskan aus Herringen in ihrem Wohnzimmer.
© Radio Lippewelle Hamm

1. April: die letzten Vorbereitungen

Los ging es für Familie Taskan und ihre Glaubensgenossen in diesem Jahr am 1. April. Der Ramadan verschiebt sich jedes Jahr, weil er sich nach dem Mondkalender richtet: Er kann also genauso gut im Frühling sein wie im Hochsommer. Kurz vor Start haben wir die Taskans zum ersten Mal besucht - und uns noch mal die Regeln für Ramadan erklären lassen.

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2. April: Ramadan beginnt

Bei den Christen ist die Fastenzeit in zwei Wochen zu Ende, im Islam geht sie jetzt erst los. Heißt also auch für die Hammer Muslime: mit Sonnenaufgang beginnen zu fasten und erst wieder essen und trinken, sobald die Sonne wieder untergegangen ist. Für die Familie Taskan aus Herringen ist das selbstverständlich und auch gar nicht schlimm. Papa Yusuf erzählt, dass er auch viele schöne Erinnerungen mit dem Ramadan verbindet.

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Yusufs nicht-muslimische Freunde nehmen das Ganze übrigens auch sehr entspannt auf. Zumal er sich auch trotz Fasten mit den Kollegen trifft.

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19. April: Zu Gast beim Fastenbrechen

Fast drei Wochen sind mittlerweile um. Und wir stellen fest: Die Laune bei Familie Taskan ist immer noch top. Vor allem nach dem Essen! Denn jeden Abend, sobald die Sonne untergegangen ist, wird richtig geschlemmt. Da kocht Zeliha Taskan dann auch immer ein kleines Festmahl. Damit sie ihre Essenszeit nicht verpassen, haben die Taskans übrigens eine App, die genau anzeigt, wann die Sonne untergeht - inklusive Countdown. Wenn dann Essenszeit ist, klingt das so:

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Nach dem Essen wird dann gebetet und wieder gegessen bis Sonnenaufgang. Dementsprechend kurz ist dann so eine Nacht bei den Taskans während des Ramadan.

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22. April: zu Besuch beim Freitagsgebet in der Moschee

Füße hochlegen und entspannen, das steht bei vielen Hammern am Wochenende auf der Agenda. Aber das sehen nicht alle so. Muslime zum Beispiel. Für sie ist der Freitag der wichtigste Tag in der Woche. Und da liegt es natürlich auch auf der Hand, dass sich an dem Tag gläubige Muslime in der Moschee versammeln, um zu beten und sich Predigten anzuhören. Auch Yusuf Taskan aus Herringen ist regelmäßig beim Freitagsgebet in der Ulu Moschee dabei. Und nicht nur der religiöse Teil macht ihm dabei Spaß: Er genießt es auch, seine Freunde und Bekannten zu sehen.

Übrigens: Beim Freitagsgebet sind normalerweise nur Männer in der Moschee unterwegs, die Frauen bleiben Zuhause. Und auch ganz wichtig: Die Schuhe müssen dabei draußen bleiben.

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26. April: Nachtschicht und Ramadan

Eine knappe Woche noch, dann haben es die Muslime in Hamm geschafft. Bis nächsten Montag ist noch Ramadan. Papa Yusuf hatte heute Nachtschicht bei der Bahn. Wir haben direkt danach mit ihm telefoniert.

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02. Mai: Fastenbrechen

Endlich wieder essen und trinken, auch wenn es hell ist! Das dürfen alle Musliminnen und Muslime in Hamm ab sofort wieder. Der Ramadan ist vorbei. Das wird traditionell mit dem Zuckerfest gefeiert. Das geht insgesamt drei Tage lang. Los geht es mit einem Gebet, an dem traditionell die Männer teilnehmen. In Hamm haben Hunderte Muslime in die Moschee in Herringen gebetet. Danach wurde mit der gesamten Familie und den Nachbarn Zuhause das Fastenbrechen mit einem großen Essen gefeiert.

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