Zugfahrplan in Hamm: Weniger Verbindungen nach Düsseldorf

Der Regionalverkehr zwischen Hamm und dem Ruhrgebiet wird ausgedünnt

Der Rhein-Ruhr-Express RE 11 fährt mit dem Fahrplanwechsel ab dem 10. Dezember nicht mehr von Hamm nach Düsseldorf weiter. Das teilt der Betreiber National Express mit. Mit dem reduzierten Fahrplan soll der Betrieb stabilisiert werden. Hintergrund ist die angespannte Personalsituation. Die verschärfe sich durch den Stress durch Bauarbeiten und andere Ausfälle. Der RE 11 fährt bisher über Kamen und Dortmund durchs Ruhrgebiet nach Düsseldorf. Damit entfällt der quasi 20-Minuten-Takt zwischen Hamm und Dortmund. Die Fahrgäste hätten als weiter die parallel fahrende Alternative den RE 1 und den RE 6. Die Verbindung des RE 11 zwischen Hamm und Kassel bleibt bestehen.

National Express verweist auf Baustelle zwischen Dortmund und Essen

Für die Kürzung der Linie RE 11 sprach insbesondere, dass sich der Streckenabschnitt zwischen Dortmund Hbf und Essen Hbf aufgrund einer Baumaßnahme der DB Netz AG vom 5. Januar bis zum 23. Februar ohnehin für sieben Wochen im Ausfall befinden wird. Darauf weist National Express hin. Die Zeit bis zum Ende der Baumaßnahme möchte das Unternehmen gezielt nutzen, um durch innerbetriebliche Maßnahmen eine Entspannung der Personalsituation voranzutreiben. Durch den reduzierten Fahrplan sollen Personalkapazitäten geschaffen und somit kurzfristige Zugausfälle im gesamten Netz reduziert werden.

Bahnmitarbeiter arbeiten am Limit

Nach der COVID-19-Pandemie und dem 9-Euro-Ticket führen aktuell insbesondere Infrastrukturstörungen, die hohe Zahl an Baumaßnahmen und der anhaltende Personalmangel zu Stress und Überlastung in der Belegschaft. Gemäß der im September vorgestellten Belastungsstudie des Landesprogramms „Fokus Bahn NRW“ stellt die Baustellensituation unter allen Berufsgruppen in der Eisenbahn den größten Stressfaktor dar. Denn durch kurzfristige Baumaßnahmen kommt es zu erheblicher beruflicher Mehrbelastung und zu massiven Veränderungen in den Schichtplänen. Entsprechend bleiben Freizeit und Erholung notgedrungen auf der Strecke, was sich wiederum in höheren Krankenständen in der ganzen Branche zeigt.

Kein ständiges Kuppeln mehr in Hamm

Die Zugteilungen in Hamm werden deutlich reduziert. Das hat die Deutsche Bahn (DB) mitgeteilt. Mit dem Fahrplan 2024 will sie schnellere Verbindungen sowie deutlich mehr Sitzplätze zwischen den Metropolen anbieten. Mit einer neuen zweistündlichen ICE-Linie Berlin–Wuppertal–Köln/Bonn entfällt alle zwei Stunden das Teilen und Kuppeln der Züge in Hamm, betont die Bahn. So verkürze sich die Fahrtzeit zwischen Köln und Berlin um bis zu zehn Minuten und die ICEs über Dortmund und Düsseldorf können dann alle zwei Stunden mit doppelter Kapazität fahren. Auf diese Art und Weise realisiere man rund 20 Prozent mehr Sitzplätze zwischen Berlin und Rhein/Ruhr, heißt es.

Mehr umsteigefreie ICE in Hamm

Interessant seien vor allem für Hamm zwei tägliche ICE-Direktverbindungen am Tagesrand über Köln hinaus weiter z.B. von/nach Frankfurt Flughafen, Mannheim, Karlsruhe und Basel mit modernen ICE-4-Zügen und mehr Sitzplätzen, betont die Bahn. Künftig soll wieder ein ICE umsteigefrei ab Hannover z.B. via Minden (ab 6.13 Uhr), Bielefeld (6.41 Uhr), Herford (6.33 Uhr), Hamm (7.16 Uhr) und Köln (8.55 Uhr) nach Frankfurt Flughafen (an 9.50 Uhr) und Basel (12.47 Uhr) fahren.

In der Gegenrichtung fährt um 17.13 Uhr ein ICE von Basel nach Hannover mit Halt u.a. in Frankfurt Flughafen (ab 20.09 Uhr), Hamm (an 22.43 Uhr), Bielefeld (an 23.18 Uhr) und Herford (an 23.27 Uhr).

Neu ist aus der verlängerten nächtlichen ICE-Verbindung Berlin–Köln mit früher Abfahrt z.B. in Bielefeld um 4.28 Uhr und Hamm (5.04 Uhr) eine umsteigefreie Fahrt weiter nach Frankfurt Flughafen (an 7.50 Uhr) und Basel (10.47). Zurück geht es von dort z.B. aus Basel (ab 19.13) und Frankfurt Flughafen (22.08 Uhr) nach Hamm (an 0.49 Uhr) und Bielefeld (an 1.24 Uhr).