Zunehmende Gewalt gegen Frauen auch in Hamm
Veröffentlicht: Freitag, 22.11.2024 09:34
Nach aktuellen Daten sind immer mehr Frauen in Deutschland von Gewalt betroffen und werden aufgrund ihres Geschlechts Opfer von Straftaten.
Mehr frauenfeindliche Straftaten im Jahr 2023 gezählt
Nach aktuellen Daten sind immer mehr Frauen in Deutschland von Gewalt betroffen. So stieg die Zahl der weiblichen Opfer von Häuslicher Gewalt laut einer Auswertung des Bundeskriminalamts um 5,6 Prozent auf 180.715. Hass und Gewalt gegen Frauen seien ein zunehmendes gesellschaftliches Problem, so BKA-Vizepräsident Michael Kretschmer. Dabei sei der digitale Raum "der Treiber", betonte der BKA-Vizepräsident. Insbesondere bei digitaler und partnerschaftlicher Gewalt gehen die Ermittler von einer hohen Dunkelziffer aus. Auch bei Sexualstraftaten verzeichnet das BKA einen Anstieg.
Opfer eines Femizids werden vor allem Ältere
Kretschmer betonte, dass die Ermittler im Jahr 2023 bei allen Taten, die sich spezifisch gegen Frauen richteten, einen Anstieg festgestellt hätten. Das gelte auch für die Zahl der versuchten und vollendeten Tötungsdelikte, der sogenannten Femizide. Der Anteil an weiblichen Opfern, die im Zusammenhang mit partnerschaftlichen Beziehungen Opfer von Tötungsdelikten wurden, lag bei 80,6 Prozent. Das Risiko, Opfer eines Femizids zu werden, steige mit dem Alter, erklärte Kretschmer weiter. Das Lagebild ergebe eine hohe Betroffenheit der 60- bis 80-Jährigen.Ein weiterer auffälliger Befund: Die Zahl der Straftaten, die ausschließlich auf frauenfeindlichem Gedankengut basieren, stieg im Jahr 2023 um mehr als 56 Prozent gegenüber 2022.
Straftaten gegen Frauen in Hamm
Im Jahr 2023 wuden in Hamm laut Polizei rund 1.600 Straftaten registriert. Dazu gehören Sexual-, Gewalt- und Raubdelikte, aber auch Bedrohungen und Beleidigungen, bei denen mindestens eine Frau geschädigt wurde. Gut ein Drittel der Vorfälle seien tatsächlich Fälle, in denen Frauen bedroht und beleidigt wurden, so eine Sprecherin. Nicht mitgezählt wurden dabei Diebstahls- und Straßenverkehrsdelikte sowie Straftaten im Zusammenhang mit Drogen. Wichtig für die Einschätzung sei es, so die Polizei weiter, dass in die Statistik bereits alle Straftaten ab dem ersten Anfangsverdacht einfließen.