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Das neue Lager in Werne nach dem Umbau bei Amazon.
© Stadt Werne / Amazon
Das neue Lager in Werne nach dem Umbau bei Amazon.
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Amazon startet neues Umverteilzentrum in Werne

Amazon hat sein neues Umverteilzentrum in Werne eröffnet und investiert dafür Millionen. Doch am ersten Tag ruft die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten zum Streik auf.

Veröffentlicht: Montag, 08.09.2025 06:36

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Neues Umverteilzentrum in Werne eröffnet

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In weniger als zehn Monaten hat Amazon sein bestehendes Logistikzentrum in Werne zu einem hochmodernen Umverteilzentrum umgebaut. Der Baustart erfolgte im November 2024, der Betrieb lief während der gesamten Bauzeit weiter. Am Montag, 8. September, wurde das Zentrum offiziell in Betrieb genommen – begleitet von einem Aktionstag für die Beschäftigten. Nach Angaben des Unternehmens flossen in den Umbau Investitionen im niedrigen dreistelligen Millionenbereich. Mit dem Schritt bekennt sich Amazon langfristig zum Standort Werne, an dem der Konzern bereits seit 2010 vertreten ist. Insgesamt entstehen durch den Umbau 900 neue Arbeitsplätze, die zur bisherigen Belegschaft von rund 1.200 Mitarbeitenden hinzukommen. In den kommenden Wochen soll das Team so auf knapp über 2.000 Beschäftigte anwachsen.

„Seit 2010 sind wir fest in Werne verwurzelt. Mit unserem Investment im dreistelligen Millionenbereich schaffen wir 900 neue Arbeitsplätze und machen den Standort zukunftssicher“ - Standortleiter Fabian Schneider, Amazon
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Ver.di ruft in neuem Amazon-Lager zum Streik auf

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Der Start des neuen Zentrums wurde zwar von einem Arbeitskampf begleitet, verlief aber weitgehend reibungslos. Die Gewerkschaft ver.di rief die Beschäftigten am sogenannten „Launch Day“ zum Streik auf – rund 300 neue Mitarbeiter hatten an diesem Tag ihren ersten Einsatz im modernisierten Lager. Etwa 50 Beschäftigte versammelten sich nach Gewerkschaftsangaben vor dem Werk, um ein Zeichen für bessere Arbeitsbedingungen zu setzen. Gewerkschaftssekretär Philip Keens begründete den Schritt mit den Worten:

„Tariflose und krankmachende Arbeitsbedingungen sind nicht hinnehmbar. Wir werben für Solidarität bei den neu eingestellten Kolleginnen und Kollegen.“

Ver.di kritisiert seit Jahren, dass Amazon sich weigert, die Tarifverträge des Einzelhandels NRW anzuerkennen, und fordert zusätzlich einen Tarifvertrag „Gute und Gesunde Arbeit“. Zwar begrüßt die Gewerkschaft die Schaffung von 800 neuen Stellen, warnt aber, dass ohne Tarifbindung viele Beschäftigte unter hohen Belastungen und gesundheitlichen Problemen leiden könnten. Amazon teilte auf Nachfrage mit, die Auswirkungen des Streiks seien minimal gewesen – der Betrieb startete wie geplant.

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