Cannabis wird in Hamm teilweise legal

Der Bundestag hat die Teil-Legalisierung von Cannabis beschlossen. Ab dem 1. April gelten neue Regeln. In Hamm ist aber noch einiges unklar.

Eine Cannabis-Blüte.
© Symbolbild/Pixabay

Neue Regeln für Cannabis-Konsum beschlossen

In Hamm gab es im vergangenen Jahr 426 Verstöße im Zusammenhang mit Cannabis. Das teilt die Polizei auf Lippewelle-Anfrage mit. Was als Verstoß gilt, das ändert sich jetzt: Der Bundestag hat am Freitag (23.2.) die teilweise Legalisierung von Cannabis beschlossen. Um das neue Gesetz hatte die Ampel-Koalition lange gerungen. Ab dem 1. April sollen die neuen Regeln in Kraft treten. Unter anderem dürfen Konsumenten dann bis zu 25 Gramm Cannabis für ihren eigenen Konsum dabei haben. 

Noch unklar, wer Kontrollen in Hamm durchführt

Das Gesetz ist umstritten - unter anderem, weil noch nicht klar ist, wer für die Kontrollen der neuen Regeln zuständig sein wird. Das bestätigt auch die Stadt Hamm auf Lippewelle-Anfrage. Der Vollzug des Gesetzes sei Ländersache. Daher beschäftige sich das NRW-Gesundheitsministerium gerade damit. 

Arbeitskreis für Jugendhilfe in Hamm fordert mehr Mittel

Eine weitere Sorge ist, dass das neue Gesetz den Konsum verharmlost und es nicht genug Aufklärung über die Gefahren der Droge gibt. Annette Riedesel vom Arbeitskreis für Jugendhilfe in Hamm sagt, Aufklärung sei besonders wichtig, weil viele Falschinformationen über Cannabis im Umlauf seien. Grundsätzlich sei es gut, dass Konsumenten nicht mehr kriminalisiert werden. Es müsse aber deutlich mehr in die Suchtprävention und Beratung auf kommunaler Ebene investiert werden. 

"Es wäre dringend erforderlich gewesen, die vor Ort tätigen Suchtpräventionskräfte und Suchtberatungsstellen mit ihren etablierten Netzwerkstrukturen personell zu unterstützen, um so dem Bedarf nach Aufklärung und Frühintervention wirkungsvoll zu begegnen." - Annette Riedesel, Arbeitskreis für Jugendhilfe Hamm

Bisher keine offiziellen Cannabis-Clubs in Hamm

Ab dem 1. Juli soll es außerdem eine kontrollierte Abgabe von Cannabis über Vereine geben, um den kriminellen Schwarzmarkt einzudämmen. Deren Mitglieder können gemeinschaftlich Cannabis anbauen und untereinander zum Eigenkonsum abgeben. Der Stadt Hamm ist bisher kein solcher Verein bekannt, heißt es auf Anfrage. Der Arbeitskreis für Jugendhilfe sagt, es habe im vergangenen Jahr die Anfrage eines Clubs gegeben, der das Gespräch zur Suchthilfe suchte. Zu dem Gespräch sei es dann aber nicht gekommen.

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