Dr. Rainer Löb von der Barbara-Klinik Hamm im Interview

Impfen, impfen, impfen: Das könne die Lage in Hamm langfristig eindämmen, sagt Dr. Rainer Löb. Man hätte im Sommer mehr Gas geben müssen, um eine höhere Impfquote zu erreichen.

Dr. Rainer Löb.
© Barbaraklinik Hamm

Die Impfquote ist nicht hoch genug, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Das zeigen die aktuell steigenden Zahlen in Deutschland und Hamm und das sagt auch Dr. Rainer Löb, der ärztliche Direktor der Barbara-Klinik Hamm-Heessen. Man habe es im Sommer verpasst, eine hohe Impfquote zu erreichen. Das Virus sei außerdem ansteckender geworden, was eine hohe Impfquote noch wichtiger mache. "Bei den über 60-Jährigen bräuchten wir nahezu 100 Prozent Immunisierung und mindestens 85 Prozent bei allen Anderen", sagt Löb. Von einer Impfpflicht hält er nichts. Es sei niemandem geholfen, wenn die Gesellschaft aufeinander losgehe. Trotzdem sei es immer noch wichtig, an die Solidarität erinnern, vor allem für die Menschen, die schwere Verläufe bei einer Corona-Infektion bekommen würden.

© Radio Lippewelle Hamm

Klinikmitarbeiter in Hamm weiter am Limit

Die Intensivstationen in Hamm sind voll, das liege aber auch an den vielen Notfallpatienten. Die Coronafälle kämen dann noch dazu. "Die Lage ist aktuell aber noch gut beherrschbar", sagt Löb. Die Mitarbeiter sind erschöpft, vor allem auch, weil es nie die Verschnaufpause gegeben habe, die alle gebraucht hätten. "Ich bin dankbar für die Kolleginnen und Kollegen, die in den Krankenhäusern alles geben", sagte Löb.

Weitere Meldungen