
Hälfte der Zweitklässler in Hamm kann nicht schwimmen
Viele Schüler in Hamm sind Nichtschwimmer. Das zeigen Zahlen des Stadtsportbundes Hamm. Die Wartelisten für Schwimmkurse sind auch bei der DLRG überfüllt.
Veröffentlicht: Dienstag, 20.05.2025 16:02
Viele Schüler in Hamm sind Nichtschwimmer
Deutschlandweit haben 2024 so viele Menschen schwimmen gelernt, wie zuletzt vor zehn Jahren. Trotzdem können in Hamm nur gerade einmal die Hälfte der Zweitklässler schwimmen. Wie Zahlen des Stadtsportbundes Hamm zeigen, zählten 47 Prozent der Schülerinnen und Schüler im zweiten Schuljahr 2024 zu den Nichtschwimmern. Damit bleibt die Zahl der Nichtschwimmer unverändert. Ein Jahr zuvor lag der Wert ebenfalls bei 47 Prozent.
Ein Drittel hat das Seepferdchen
Mehr als ein Drittel der Zweitklässler hat ein Seepferdchen. Laut Stadtsportbund bedeutet das allerdings nicht unbedingt, dass die Schüler auch sicher schwimmen können. Oft schafften sie zwar die vorausgesetzten Übungen, seien aber im Wasser selbst noch lange nicht sicher, so ein Sprecher des Stadtsportbundes Hamm. Darum sei es gerade dann weiterhin wichtig, den Kindern richtiges und sicheres Schwimmen beizubringen.
Viertklässler in Hamm etwas sicherer im Schwimmunterricht
Laut Stadtsportbund liegt der Anteil der Viertklässler in Hamm, die nicht schwimmen können bei 28 Prozent. Damit können im Vergleich schon etwas mehr Kinder schwimmen als noch 2023. Das Seepferdchen haben 38 Prozent der Viertklässler in Hamm.
Nachfrage für Kinder-Schwimmkurse weiter hoch in Hamm
Im Rahmen des Programms "NRW kann Schwimmen" melden Schulen bzw. auch die Eltern der Schulkinder diese zu den Kursen an. Dabei gibt es immer eine Warteliste, nicht alle Kinder können an den Kursen teilnehmen. Es gibt laut Stadtsportbund deutlich mehr Anfragen als Kursplätze vorhanden sind. Auch die Kurse in den Vereinen seien gut gefüllt.
Lange Wartelisten für Schwimmkurse der DLRG
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bietet in Hamm ebenfalls Schwimmkurse an. Uwe Brakelmann, Vorstand der DLRG-Ortsgruppe Hamm, spricht auf Lippewelle-Anfrage von einer "Überbelegung". Es gebe dauerhaft lange Wartelisten. Das führe auch zu einem großen organisatorischen Aufwand.
"Eigentlich müssten Eltern ihre Kinder schon mit der Geburt für einen Schwimmkurs anmelden, um sicher einen Platz zu bekommen." - Uwe Brakelmann, Vorstand der DLRG-Ortsgruppe Hamm
Auch der Stadtsportbund rät, sich so früh wie möglich um einen Platz in einem Schwimmkurs zu kümmern.
Personal für Schwimmkurse in Hamm fehlt
Um mehr Schwimmkurse anbieten zu können, bräuchte die DLRG mehr Wasserzeiten in den Schwimmbädern, aber vor allem auch mehr Personal. Es fehlen laut Uwe Brakelmann viele Schwimmlehrer. Die Ausbildung sei zeitaufwändig, außerdem trage man als Schwimmlehrer für Kinder eine große Verantwortung. Wie schnell ein Nichtschwimmer im Wasser ertrinken kann, habe der Tod eines Sechsjährigen im Maximare am Osterwochenende wieder einmal gezeigt.
Schwimmkurse für Erwachsene in Hamm
Schwimmkurse gibt es in Hamm nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Das Angebot ist jedoch deutlich geringer. Die Ortsgruppe Hamm der DLRG bietet solche Kurse derzeit gar nicht an, sagt Uwe Brakelmann. Dafür reiche die Nachfrage nicht aus. Er glaubt, dass es zwar viele Erwachsene gibt, die nicht schwimmen können. Meistens würden sich diese aber gar nicht ins Wasser trauen - auch nicht zum Schwimmenlernen.
Hamm will mehr Geld für Schwimmbäder ausgeben
Die Herausforderungen, die viele Betriebe in Hamm seit einigen Jahren belasten, gehen natürlich auch an den Schwimmbädern in Hamm nicht spurlos vorbei. Wie bei einem Treffen der bundesweiten "Bäderallianz" deutlich wurde, ist die Situation in vielen Bädern angespannt. Viele Bäder müssten saniert und modernisiert werden. Im Maximare ist das bereits Ende März/Anfang April geschehen. Im Vergleich zu vielen Kommunen und dem ländlichen Raum hat Hamm laut Stadtsportbund aber noch eine ordentliche Bäderanzahl, Verteilung und Struktur.
Autorinnen: Jacqueline Schlüsener, Paula Hammerschmidt