
Hitze-Check in Deutschland: Hamm liegt im Mittelfeld
In vielen deutschen Städten sind die Menschen schlecht gegen Hitze geschützt- das sagt die Deutsche Umwelthilfe in ihrem Hitze-Check.
Veröffentlicht: Donnerstag, 12.06.2025 13:57
Hamm landet in der Kategorie Gelb
Mehr als 12 Millionen Menschen in deutschen Städten sind an ihrem direkten Wohnort extremer Hitzebelastung ausgesetzt - das belegt der zweite bundesweite Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe. Sie hat 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern bewertet. Hamm landet dabei im Mittelfeld. Hier lag die Durchschnittstemperatur zwischen Juni und August, in der Mittagssonne gemessen, bei knapp 34 Grad. Insgesamt 131 Städte liegen in der mittleren Kategorie gelb, unter anderem Köln, Berlin und München.
Mittelgroße Städte sind oft weniger heiß
28 Städte landen in der besten Gruppe grün, darunter Hamburg. Am besten schneiden Hattingen, Gummersbach und Witten ab: Sie bieten relativ viel Grün und vergleichsweise wenig versiegelte Flächen. Auch Lippstadt liegt in der besten Kategorie. Die Umwelthilfe fordert, mehr Flächen zu entsiegeln und Fassaden oder Straßen zu begrünen. Man brauche einen Umbau der Städte zu grünen Oasen. Die Stadt Hamm arbeitet derzeit an einem Hitzeaktionsplan.
Heißes Frankfurt
Insgesamt stufte die Umwelthilfe 31 Städte in die Kategorie rot und damit als besonders belastet ein, darunter Frankfurt am Main und Magdeburg. Oft, aber nicht immer seien sozial benachteiligte Quartiere stärker betroffen, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. Hier lebten oft viele Menschen auf engerem Raum mit verhältnismäßig wenig Grün.
Wie die Hitzebelastung berechnet wurde
Die DUH hat mit Hilfe des Potsdamer Unternehmens Luftbild Umwelt Planung GmbH das Land in Raster von jeweils 100 x 100 Metern unterteilt. Für jedes Quadrat wurden die Oberflächentemperatur der Sommermonate, der Grad der Versiegelung, das Grünvolumen auch im direkten Umfeld und die Bevölkerungsdichte ermittelt. Die Werte wurden verglichen mit den deutschlandweiten Mittelwerten bewohnter Flächen. Je nach Abweichung vom Mittelwert wurden Punkte vergeben. Das liefere wichtige Hinweise für Städte, könne das Mikroklima vor Ort aber nicht abbilden, sagen die Macher. Luftbewegungen zum Beispiel seien nicht erfasst. Dafür hat die DUH ihren bereits im Vorjahr veröffentlichten Hitze-Check weiterentwickelt und dabei nun auch Daten zur durchschnittlichen Oberflächentemperatur im Sommer und zur Bevölkerungsdichte einbezogen.