Leben in Hamm wird im kommenden Jahr teurer

Die Gebühren für Entwässerung und Müllabfuhr werden um knapp 20 Prozent angehoben. Das sind für eine durchschnittliche Familie in Hamm über 100 Euro mehr im Jahr an Ausgaben.

© Radio Lippewelle Hamm

Gebühren in Hamm steigen

Die Kosten für Entwässerung und Müllabfuhr in Hamm steigen im kommenden Jahr um jeweils knapp 20 Prozent. Für den durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt bedeutet das rund 130 Euro mehr im Jahr an Gebühren. Das hat die Stadt am Dienstag (29.11.) mitgeteilt. Laut Oberbürgermeister Marc Herter ist das der sogenannte Nachholeffekt, weil die Stadt im letzten Haushalt auf höhere Gebühren verzichtet hatte.

"Es war immer ein Markenzeichen in Hamm, dass wir Gebühren sehr stabil halten. Da wir aber Müll und Abwasser kostendeckend entsorgen müssen, kommt es jetzt zum Nachholeffekt und die Gebühren steigen." - Oberbürgermeister Marc Herter

Verglichen mit Soest, Beckum oder Unna sei Hamm aber immer noch mit die günstigste Kommune, so Herter. Der Rat muss den neuen Gebühren im Dezember noch zustimmen.

Inflation und höhere Bezahlung sind die Gründe

Hauptkostentreiber sind die Inflation und Tarifsteigerungen für die städtischen Beschäftigten. Ein Müllwerker in der Entgeltgruppe 4 zum Beispiel verdient im kommenden Jahr 12 Prozent mehr, rechnet Hamms Kämmerer Markus Kreuz vor. In vielen anderen Branchen sieht es ähnlich aus. Genau das sei vor einem Jahr mit ein Grund gewesen, mit der Gebührenerhöhung noch zu warten. 

Der Bund der Steuerzahler hatte im vergangenen Jahr angeregt, dass Bürger bei der Müllabfuhr flexibler entscheiden sollten. Zum Beispiel bei der Auswahl der Tonnengröße.


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Steuern und Gebühren im interkommunalen Vergleich© Hübner/Stadt Hamm
Steuern und Gebühren im interkommunalen Vergleich
© Hübner/Stadt Hamm

Hohe Investition bei Wassernetz in Hamm

Bei den Abwassergebühren gebe man im Grunde nur die Rechnungen des Lippeverbands weiter, so Kreuz. Seit über 15 Jahren betreibe der Lippeverband die Wassernetze in Hamm, saniert sie und baut auch neu. Das Pumpwerk am Herringer Bach beispielsweise schlage mit 10 Millionen Euro zu Buche. Aber diese Investitionen seien dringend notwendig, betont der Kämmerer. 

"Entwässerung und Abfall sind einfach unsere größten Gebühren. Bei der Entwässerung sind es fast 153 Millionen Euro, die dahinter stehen, beim Abfall fast 18 Millionen. Das sind schon die Dickschiffe in den Gebührenhaushalten. Und wenn sich da Veränderungen ergeben, dann sieht man das auch sofort in seiner eigenen Gebührenrechnung." - Stadtkämmerer Markus Kreuz
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Steuern und Gebühren im interkommunalen Vergleich mit einem Kitakind© Hübner/Stadt Hamm
Steuern und Gebühren im interkommunalen Vergleich mit einem Kitakind
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