Nach Kühlturmbrand: Weitere Gebäude in Hamm sicher
Veröffentlicht: Freitag, 15.11.2024 16:00
Nach dem Kühlturmbrand auf dem ehemaligen Bergwerk-Ost Gelände wurden weitere zwei Häuser am Abend (14. November 2024) wieder freigegeben. Ein weiteres am 15.11. Die Reinigungsarbeiten und Kontrollen gehen weiter.
Anwohner dürfen zurück in ihre Häuser in Hamm
update 16:00 Uhr
Nach dem Kühlturmbrand auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Heinrich Robert ist am Freitag (15.11) ein weiteres Wohngebäude wieder freigegeben worden. Das berichtet die Stadt. Auch hier waren ausnahmslos alle Ergebnisse der noch ausstehenden Raumluftproben negativ. Die Bewohner wurden sofort nach Bekanntgabe der Resultate durch den Gutachter von Umweltdezernent Volker Burgard darüber informiert und durften nach zehn Tagen wieder in ihre Wohnung zurückkehren. Seit dem 5. November 2024 galt dort ein Betretungsverbot.
Asbestnachweis in einem Gebäude in Hamm
In einem weiteren Gebäude wurde jedoch erstmals Asbest nachgewiesen. Lediglich in einem Raum wurde eine einzelne Faser gefunden. Laut Gutachterbüro ist unklar, ob es sich dabei um eine normale Hintergrundbelastung handelt oder die Faser ursächlich auf den Brand zurückzuführen ist.
„Doch Sicherheit geht vor. Stadt und RAG haben heute gemeinsam entschieden, den betreffenden Raum fachmännisch reinigen und anschließend noch einmal beproben zu lassen“, sagte Umweltdezernent Volker Burgard.
Ein entsprechendes Angebot wurde den Betroffenen gemacht. Sie haben es laut Stadt angenommen, am Montag (18.11.) wird die Wohnung gereinigt. Die Ergebnisse einer erneuten Messung müssen dann abgewartet werden, bevor dann auch hier das Betretungsverbot für die Bewohnerinnen und Bewohner der betreffenden Wohnung aufgehoben werden kann. Schon am Mittwoch zuvor konnten erste Anwohner zurück in ihre Häuser nach dem Brand.
Reinigungsarbeiten gehen weiter in Hamm
Unterdessen gehen die Reinigungsarbeiten in den Gärten und den Zuwegungen in dem betroffenen Bereich Tag für Tag weiter. Straßen werden mit Kehrmaschinen weiterhin regelmäßig gereinigt. Die von der RAG beauftragte Gutachterfirma geht in den von Asbest beaufschlagten Grundstücken von Tür zu Tür und bittet um Einwilligung, die Grünflächen inspizieren zu dürfen. Im Bedarfsfall wird dann die Reinigung veranlasst und nach Abschluss gutachterlich geprüft. Der Sand auf der Spielfläche der Kindertagesstätte St. Victor wurde abgetragen. Vier weitere Spielplätze im öffentlichen Bereich wurden von Fachleuten kontrolliert. Auf einem dieser Spielplätze wurden Asbest-Bruchstücke gefunden. Auch hier wird der Sand abgetragen und erneuert. Auch der Spielbereich der Lessingschule wird zeitnah abgeräumt und mit frischem Sand und frischem Holzhackschnitzel ausgestattet.
Hotline der RAG in Hamm weiter verfügbar
Alle Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, sich bei Auffinden von asbesthaltigen Fragmenten auf ihren Grundstücken an die Hotline der RAG zu wenden und nicht selbst aufzuräumen. Das beauftragte Gutachterbüro setzt anschließend die Kontrollteams in Gang. Wer kleinere Mengen von Asbest auf seinem Grundstück selbst beseitigen will, sollte unbedingt die Sicherheitshinweise beachten, die in der am 11. November 2024 in die Briefkästen zugestellten Anwohnerinformation ausgeführt worden sind. Die Anwohner-Info ist auch weiterhin auf den Homepages von Stadt Hamm und RAG verfügbar. Hier finden sich zudem Antworten zu Fragen im Umgang mit Asbest, die bisher von Herringer Bürgerinnen und Bürgern gestellt worden waren. Empfohlen wird aber, die Beseitigung durch die Sanierungsfachfirmen in Anspruch zu nehmen. Auch bei sonstigen Schäden, die durch das Brandereignis auf dem RAG-Werksgelände entstanden sein können, sollen diese weiterhin direkt an die Bergschadenshotline der RAG gemeldet werden.
Brandursache in Hamm weiter unklar
Nach wie vor ist noch nicht klar, was den Brand und die Folgen ausgelöst haben könnte. Die Ursache wird zurzeit durch einen Gutachter untersucht. Dr. Adrian Lux, Leiter Sondereinsatz NRW des LANUV:
„Uns liegen auch keine Hinweise vor, dass - abgesehen von Asbest - besondere Brandprodukte entstanden sein könnten. So gesehen handelt es sich aus unserer Sicht um einen Brand mit den typischen Begleiterscheinungen. Vorbeugend wurde von uns im stark belasteten Gebiet eine Wischprobe genommen. Die Messergebnisse sind vollkommen unauffällig und liegen im Bereich der üblichen Hintergrundbelastungen.“