Polizei Hamm ist zufrieden mit der Unfallbilanz
Veröffentlicht: Dienstag, 18.03.2025 16:51
2024 gab es in Hamm weniger Unfälle, weniger Verletzte, Schwerverletzte und Tote.

Verkehrsunfälle in Hamm 2024 - positive Entwicklungen
Im Jahr 2024 ereigneten sich auf den Straßen von Hamm 5.900 Unfälle, das sind 28 weniger als im Vorjahr – ein Rückgang von 0,5 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 wurden noch 6.393 Unfälle gezählt. Damit liegt Hamm deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie. Die häufigsten Unfallursachen waren erneut Fehler beim Abbiegen oder Wenden, Missachtung der Vorfahrt und zu geringer Abstand.
Weniger Verletzte und Schwerverletzte in Hamm
Erfreulicherweise gab es weniger Verletzte und Schwerverletzte. Im Jahr 2024 verunglückten in Hamm 715 Menschen, das sind 69 weniger als 2023, ein Rückgang von 8,8 Prozent. 99 Menschen wurden schwer verletzt. Auf Landesebene sank die Zahl der Verletzten nur um 1,2 Prozent.
Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in Hamm gesunken
Im September übersah eine 72-jährige Pedelecfahrerin die Vorfahrt eines 45-jährigen Autofahrers und wurde im Kreuzungsbereich Am Tünner Berg/Osttünner Weg schwer verletzt. Drei Wochen später erlag sie im Krankenhaus ihren Verletzungen.
Am 23. Dezember verunglückte ein Auto mit vier jungen Insassen (18, 18, 19 und 21 Jahre) auf der Warendorfer Straße. Der 18-jährige Fahrer verlor beim Überfahren von Gleisanlagen die Kontrolle über das Fahrzeug. Der 21-jährige Beifahrer wurde getötet, zwei weitere Insassen leicht und einer schwer verletzt. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, aber vieles deutet auf ein illegales Autorennen hin.
Weniger verunglückte Kinder in Hamm
Ein positiver Trend zeigt sich bei den Kindern: Die Zahl der Kinder, die im Straßenverkehr verunglückten, sank um 27 auf 55 im Jahr 2024, ein Rückgang von 32,9 Prozent. Kinder verunglücken vor allem im Auto (18) oder als Fußgänger (17). In Hamm gibt es inzwischen viele Präventionsmaßnahmen für Kinder. Schon in den Kitas wird mit dem Programm "Roter Ritter" das Verhalten im Verkehr geübt. Dazu leihen sich die Kitas Ampelattrappen und Pylonen aus und üben mit den Kindern im geschützten Raum. Außerdem gibt es Aufführungen der Puppenbühne der Polizei, Radfahrausbildung und Tempo-30-Aktionen vor Grundschulen. In den weiterführenden Schulen wird unter anderem der TÜF (Technische Überprüfung von Fahrrädern) angeboten, zusammen mit Fahrradhändlern und dem ADFC. Die Radfahrausbildung findet inzwischen an allen Hammer Grundschulen statt.
Hamm: Positive Entwicklung auch bei den jungen Erwachsenen
Auch bei jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) ist ein Rückgang der Unfälle zu verzeichnen. Die Zahl sank um 20 auf 117. 13 wurden schwer verletzt, das ist der niedrigste Wert seit sechs Jahren. Ein junger Erwachsener wurde getötet (s.o). Bei Senioren hingegen stieg die Zahl der Unfälle um neun auf 96. Mehr Senioren verunglücken mit dem Fahrrad als mit dem Auto. Bei den jungen Erwachsenen sind es vor allem Pkw-Unfälle.
Polizei setzt auf Fahrradstaffel
Die Hammer Polizei will demnächst wieder eine Radstaffel einsetzen. Das kündigte Ulrike Horn, Leiterin der Direktion Verkehr, bei der Vorstellung der Unfallbilanz vor. Damit sei die Polizei präsenter, zumal immer mehr Menschen mit Rad und E-Scooter unterwegs seien.
"Dadurch, dass die Kollegen mit dem Fahrrad unterwegs sind, haben sie einen anderen Blick für den Verkehrsraum, sie sind ansprechbarer und wahrnehmbarer für die Bevölkerung, das ist ein Stück weit eine Antwort auf die Mobiltätswende." Ulrike Horn, Leiterin Direktion Verkehr bei der Polizei Hamm