Quereinstieg in die Kita: Konzept für Hamm denkbar

In vielen Kitas in Hamm und ganz NRW fehlen dauerhaft Fachkräfte. Daher schlägt der Städtetag NRW vor, weitergebildetes Personal ohne Berufsausbildung in den Kitas einzusetzen. Unter bestimmten Voraussetzungen könnte das auch in Hamm funktionieren, meinen die Kita-Träger.

Eine Kita-Gruppe sitzt in der morgendlichen Besprechung mit Erzieherinnen.
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Quereinsteiger da einsetzen, wo Fachkräfte fehlen, um Personalengpässen entgegenzuwirken. Ein Plan, der auf dem Papier funktionieren könnte. Der DRK-Kreisverband Hamm e. V. betreibt neun Kitas in Hamm. Der Verband findet den Vorschlag "gut, allerdings sollte die Qualität der Betreuung darunter nicht leiden."

Auch der Verband Bildung & Erziehung (VBE) Hamm ist dem Vorschlag gegenüber ähnlich eingestellt: "Es muss eine grundlegend qualifizierte Betreuung und Bildung der Kinder gewährleistet sein", sagte Martina Klöcker auf Lippewelle-Anfrage.

"'Herzblut' für die Arbeit in Kitas" in Hamm ist erstrebenswert

Damit das Konzept Früchte tragen kann, muss es vor allem finanziert werden können. Dazu sollte alles im Kinderbildungsgesetz (KiBiz) verankert sein, meint Stefanie Glöckler vom DRK-Kreisverbund. Im KiBiz legt das Land NRW rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen in Kitas fest.

Langfristig helfe nur eine nachhaltige Personalplanung, so Martina Klöcker. Man müsse Ausbildungsplätze schaffen und die auch mit motivierten Menschen besetzen. Grundlegend müsse der Beruf attraktiv gemacht werden - mit besseren Bezahlungen, Weiterbildungsmöglichkeiten und ausreichend Zeit für die Aufgaben von Kita-Leitungen.

Kindeswohl steht bei den Kitas in Hamm an vorderster Stelle

Neben Erzieherinnen und Erziehern werden Teams mit vielen Schwerpunkten benötigt, unter anderem Therapeuten, Sozialpädagogen und weitere Fachkräfte. "Unabdingbar ist aus unserer Sicht die Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung", sagt Pfarrer Dr. Tilman Walther-Sollich vom evangelischen Kirchenkreis Hamm. Der Träger betreibt 25 Kitas in Hamm. Eine pädagogische Grundausbildung sei besonders wichtig, da in den Kitas Bildung, Betreuung und Erziehung geschehe, so Walther-Sollich.

Das ist jedoch ein aufwendiger Prozess. Deswegen könne das nur eine kurzfristige und sehr individuelle Lösung darstellen.

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