Windkraft-Ausbau in NRW stockt - Hamm steuert gegen

Bundeswirtschaftsminister Altmaier rechnet damit, dass die Menschen in Deutschland bis 2030 10 bis 15 Prozent mehr Strom verbrauchen als aktuell. Gleichzeitig komme der Windkraft-Ausbau in NRW allerdings nicht so richtig in die Gänge, kritisiert der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE). In Hamm sollen im Herbst zwei neue Windräder in Freiske ans Netz gehen. Bei einem sind inzwischen alle Flügel montiert.

Nordrhein-Westfalen baut weiterhin zu wenig neue Windräder, um seine selbstgesetzten Ziele beim Ausbau zu erreichen. Laut einer vorläufigen Analyse der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) sind im ersten Halbjahr 2021 lediglich 145 Megawatt Leistung in NRW neu in Betrieb gegangen. Die Landesregierung will bis zum Jahr 2030 insgesamt 10.500 Megawatt Windkraft installiert haben.

So ließen sich diese energiepolitischen Ziele bis zum Jahr 2030 nicht mehr erreichen, sagt dazu Rainer Priggen, der Vorsitzende des Landesverbands Erneuerbare Energien (LEE). Derzeit baue das Land nur ein Drittel der Anlagen, die nach der Berechnung des LEE nötig wären.

NRW nur noch auf Platz 4

Im bundesweiten Ranking rutscht NRW jetzt nach unten: Im vergangenen Jahr hatte das Land beim Windenergie-Zubau den ersten Platz erreicht. Bei den Windenergieanlagen, die neu in Betrieb gehen, liegt Nordrhein-Westfalen im ersten Halbjahr 2021 jetzt nur noch auf Platz vier - hinter Niedersachsen, Brandenburg und Schleswig-Holstein.

Strenge Auflagen für Windräder

Für diese Ausbremsung macht der LEE auch die strengen Auflagen für Windräder verantwortlich: Zum Beispiel müssen sie mindestens einen Kilometer von Wohnhäusern entfernt stehen. Diese Regel haben CDU und FDP erst kürzlich durch den Landtag gebracht. Nur wenn Kommunen es ausdrücklich wünschen, können sie sich in Ausnahmefällen darüber hinwegsetzen.

Hammer Windräder sollen im Herbst ans Netz gehen

Für die beiden Windräder in Hamm-Freiske fehlten jetzt noch einige Teile, so eine Sprecherin des zuständigen Unternehmens SL Naturenergie. Im Herbst würden sie dann ans Netz gehen. Die Windräder sollen etwa 5.000 Haushalte jährlich mit Strom versorgen und dabei mehr als 11.000 Tonnen CO2

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