
Impfaktionen in Hamm: ein voller Erfolg
Stadt zieht positive Bilanz des Impfadvents in der City, bei den Impfstellen der Stadt gibt es ab Montag (29.11.) auch Booster-Impfungen ab fünf Monaten.
Veröffentlicht: Montag, 29.11.2021 05:32
Die Stadt Hamm zieht eine positive Bilanz nach der ersten Woche mit den neuen Impfangeboten. 10.000 Impfungen habe es seit Montag im Impfmobil, der stationären Impfstation in der Weststraße, bei den Quartiersimpfungen, den niedergelassenen Ärzten und der Sonderaktion am Sonntag im Kleist-Forum gegeben, sagte Oberbürgermeister Marc Herter. Allein bei der Aktion am ersten Adventssonntag haben über 2.500 Menschen in Hamm eine Impfung gegen Corona bekommen. Dabei gab es nicht nur Booster-Impfungen, sondern auch viele Erst- und Zweitimpfungen seien dabei gewesen, betonte Herter.
3.000 Impfungen hatte die Stadt vorher als Ziel der Impfaktion am Sonntag ausgeben, damit es am Ende nicht am Impfstoff scheitere, so Herter. Es sei nun aber das "Optimum" erreicht worden, so Organisator Dr. Dirk Böcker vom Marienhospital, am Ende seien alle Beteiligten an ihre Grenzen gekommen. Böcker hatte die Sonderaktion am Sonntag zusammen mit 9 anderen Ärzten und 65 freiwilligen Helfern durchgeführt, wofür sich Oberbürgermeister Marc Herter mehrfach bedankte. Die Stadt betonte, zu Spitzenzeiten habe es im Impfzentrum etwa 1.300 Impfungen an einem Tag gegeben. Bei der Aktion habe man also das Doppelte erreicht.
Zehn Stunden Impfmarathon in Hamm dank Ehrenamtlichen
„Ein großes Danke geht auch an die Menschen in Hamm, die wirklich zu den Impfstellen geströmt sind“, sagte Herter. Viele standen teilweise drei Stunden in der Schlange, um sich ihre Impfung abzuholen. Ab 18 Uhr wurden die Schlangen besonders lang, so dass am Ende nicht alle geimpft werden konnten. „Wir hätten auch noch 100 bis 150 Menschen mehr impfen können“, sagte Böcker. Zehn Stunden lang impfte das Team in der Innenstadt auf insgesamt sechs Impfstraßen – vier für Erst- und zwei nur für Booster-Impfungen. Auch die Ärzte beurteilten die Aktion als gelungen. „Die Menschen hatten gute Laune und auch wir hatten alle Spaß, aber sind jetzt auch ziemlich platt“, sagte Böcker im Anschluss. Ob sich so eine Veranstaltung wiederholen lasse, müsse man sehen.
Am Wochenende hat die Stadt über 4.500 Corona-Impfungen verabreicht. Insgesamt waren es in der vergangenen Woche 13.618. Fast 10.000 davon waren Booster-Impfungen. Dazu kommen über 5600 Impfungen bei Ärzten- ingesamt also über 18.000 Corona-Impfungen in einer Woche. Damit hat rechnerisch jeder zehnte Hammer in der vergangenen Woche eine Corona-Impfung bekommen.
Stadt Hamm plant neue Impfangebote
Man brauche in Hamm diese 10.000 Impfungen pro Woche angesichts der aktuellen Corona-Situation, betonte Herter. Das würde über 1000 Impfungen pro Tag bedeuten, aktuell liegt die Kapazitätsgrenze täglich bei etwa 1100. Die Stadt will deswegen ihre Impfangebote weiter ausbauen, sagte der Oberbürgermeister. Genaueres will die Stadt in der kommenden Woche bekannt geben, „wenn wir uns genug Impfstoff gesichert haben“, so Herter. Außerdem müsse genug Personal da sein. Ab sofort gelte aber auch: Die Freiheit des Einzelnen ende da, wo sie die Freiheit der Anderen einschränkt. „Bürgerpflicht ist es, sich impfen zu lassen“, sagte der Oberbürgermeister.
Boostern in Hamm jetzt auch nach fünf Monaten möglich
Ab Montag (29.11.) können sich die Menschen in Hamm ihre Booster-Impfung jetzt doch schon nach fünf Monaten abholen. Bei der Impfaktion am Sonntag hatten die Ärzte das bereits gemacht und sich auf ihren Ermessensspielraum berufen. „Wenn wir flächendeckend fünf Monate für richtig halten, dann müssen wir das auch machen“, sagte Herter. Nach Rücksprache mit den Medizinern in Hamm und der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe habe man sich darauf verständigt, den Ermessensspielraum jetzt an allen öffentlichen Impfstellen in Hamm einzusetzen und ab fünf Monaten zu boostern. Die Stadt hatte sich vorher stets an den Landeserlass gehalten, der auch in der neuen Fassung mindestens sechs Monate vor der Booster-Impfung vorsieht, obwohl auch viele Politiker wie NRW-Ministerpräsident Wüst sich für fünf Monate ausgesprochen haben. „Mein Verständnis für die Landesregierung geht hier gegen null“, so Herter. Er habe Gesundheitsminister Laumann in der letzten Woche schon um Änderung des Landeserlasses zur Booster-Impfung gebeten, das ist bisher jedoch nicht passiert.