Mehr Anmeldungen für Förderschulen in Hamm

Die Anmeldezahlen an Förderschulen sind in Hamm deutlich angestiegen. Die Erich-Kästner-Schule in Hamm-Heessen bekommt deshalb zusätzliche Klassenräume.

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Mehr Platz an Förderschulen in Hamm benötigt

Rund 1900 Kinder in Hamm sind Anfang August eingeschult worden. 79 davon gehen jetzt auf eine der vier Förderschulen in Hamm. Das sind 21 mehr als noch im vergangenen Jahr.

Viele Schüler wechseln auch erst in der Sekundarstufe I, also zur fünften Klasse, in eine Förderschule. Auf die Erich-Kästner-Schule in Heessen gehen in diesem Jahr 270 Kinder. Das sind 16 mehr als 2022. "Hamm liegt damit nicht über dem Landesschnitt, ein Trend ist aber sichtbar", sagt Karin Diebäcker, Leiterin des Amtes für schulische Bildung in Hamm.

Eltern in Hamm melden Kinder häufiger an Förderschulen an

"Die Akzeptanz bei Eltern ist größer", meint Bildungsdezernentin Dr. Britta Obszerninks. Auf Förderschulen können Kinder individueller gefördert werden und letztendlich dadurch besser lernen. Und auch immer mehr Eltern in Hamm sehen das so: Bei der Empfehlung, das eigene Kind auf einer Förderschule anzumelden, würden mehr Eltern der Empfehlung folgen als noch vor zehn Jahren, fügt Diebäcker hinzu.

Die Erich-Kästner-Schule in Heessen bereitet sich derzeit auf die gestiegene Schülerzahl vor. Die stellvertretende Schulleiterin Gabriele Kayser-Hüchter freut sich über die wachsenen Anmeldezahlen. Ganz unkritisch sieht sie den Trend aber nicht: "Förderschulen funktionieren im Kleinen besser", sagt sie auf einer Pressekonferenz. In kleineren Klassen könne man individueller auf das Lernverhalten der Kinder eingehen.

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"Pavillonklassen" sollen Platz für mehr Schüler in Hamm bieten

Für die steigenden Anmeldezahlen an der Erich-Kästner-Schule reichen die vorhandenen Klassenräume nicht aus. Deswegen sollen in insgesamt 18 Containern Räume für vier weitere Klassen entstehen - alle ausgestattet mit modernen Dämmsystemen, damit Kinder auch an sehr warmen und sehr kalten Tagen unterrichtet werden können.

Die Hälfte der sogenannten Pavillonklassen sind schon aufgebaut und werden auch schon für den Unterricht genutzt. Für die anderen zwei Klassen laufen gerade die Tiefbauarbeiten für Strom und Abwasser. Ab dem 21. August soll dann der Aufbau der neuen Container starten. Spätestens Mitte September soll dann auch Unterricht darin stattfinden.

Der Bau wurde 2021 im Schulentwicklungsplan für Förderschulen der Stadt Hamm festgehalten. Tendenziell sollen die Schülerzahlen in Zukunft noch zunehmen, heißt es in der Erklärung der Stadt. Für den Kauf der Container nimmt die Stadt 620.000 Euro in die Hand. Bis die Schulcontainer aufgebaut und an Wasser und Stromversorgung angeschlossen sind, nutzen die Schülerinnen und Schüler die Klassenräume der benachbarten Gutenbergschule.

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