Polizei verteidigt sich nach Eskalation bei Kreuzweg in Hamm

Die Hammer Polizei hat sich auf Lippewelle-Anfrage zu dem umstrittenen Einsatz am Schloss Oberwerries am Freitagnachmittag geäußert. Dort hatten die Polizisten die Gruppe "Kreuzweg Gorleben Garzweiler" teils gewaltsam aufgelöst. Geplant war das am Anfang nicht, heißt es jetzt.


Teilnehmer des Kreuzwegs präsentieren ihre Banner.
© Quelle: kreuzweg-gorleben-garzweiler.de

So liefen die Dinge aus Sicht der Polizei

So schildert die Hammer Polizei den Vorfall am Freitag: Die Einsatzkräfte befürchten, dass sie von einem 26-jährigen Aktivisten gefilmt werden. Sie wollen das Handy sicherstellen, er flüchtet in ein Wohnmobil. Als die Polizisten hinterher wollen, stellen sich Mitglieder der Gruppe in den Weg. Nach mehreren Aufforderungen, sie durchzulassen, stoßen die Beamten die Teilnehmer zur Seite - zwei fallen dabei, eine Rentnerin muss anschließend im Krankenhaus behandelt werden.

"Schock sitzt tief"

Bei den überwiegend älteren Teilnehmern sitze der Schock nach dieser Eskalation tief, sagt der Hammer Bürgermeister Karsten Weymann. Er hat die kommissarische Polizeileiterin Adriane Klostermann aufgefordert, die Vorfälle auzuarbeiten. Das werde intern passieren, heißt es von der Behörde, die Anzeigen würden aber aufrecht erhalten.

Die Einsatzkräfte wollen die Gruppe wegen ihrer Botschaften, wie "Atomkraft? Nein danke" als politische Versammlung einordnen. Dann hätte der Kreuzweg angemeldet werden und ein Versammlungsleiter bestimmt werden müssen. Die Gruppe besteht weiter darauf, eine rein religiöse Veranstaltung zu sein.

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